Suchttherapie 2008; 9 - S7
DOI: 10.1055/s-0028-1117340

Die Sucht im Islam

F Parla 1
  • 1Caritas Köln

Im Koran findet man eindeutige Suren, die den Konsum von Alkohol verbieten. Trotzdem wird das strikte Alkoholverbot in den verschiedenen islamischen Ländern unterschiedlich restriktiv gehandhabt. In der Türkei wird zum Beispiel in der Öffentlichkeit auch Alkoholkonsum akzeptiert, während er in Saudi-Arabien oder Kuwait strikt verboten ist und bestraft wird.

Dagegen gibt es keine Suren; die den Konsum von Opium, Haschisch, Marihuana und ähnlichen berauschenden Mitteln untersagen. Diese Regelungslücke in der heiligen Schrift führt in der islamischen Welt zu einem Anstieg des Konsums dieser Rauschmittel.

In der Türkei ist Haschisch die meistverbreitete Droge. Heute sind Tabletten und Schnüffelstoffe an die zweite Stelle gerückt. Im Iran und in Afghanistan ist Opium an erster Stelle der Drogemittel.

Auch in der islamischen Welt wird Suchtabhängigkeit inzwischen in der Öffentlichkeit thematisiert und in der Fachwelt als Krankheit akzeptiert und es gibt Bemühungen ein umfassendes Präventions- und Suchthilfesystem aufzubauen.