Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(25): 823-826
DOI: 10.1055/s-0028-1116812
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klinisch-experimentelle Studien zur Pathogenese der genuinen Nephrose. III. Mitteilung:

Über die Beziehungen von Blut- und Harneiweiß, beurteilt am Verhalten nach AustauschtransfusionenFriedrich Linneweh, Martin Maneke
  • Universitätskinderklinik Marburg a. d. Lahn (Direktor: Prof. Dr. Friedrich Linneweh)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Austauschtransfusionen steigern trotz teilweiser Normalisierung des Elektrophoresediagramms im Serum die Proteinurie für mehrere Tage auf das Mehrfache. Daraus wird gefolgert, daß die Proteinurie unabhängig von der Dysproteinämie besteht, die ätiogene Noxe also die Bluteiweißbildungsstätten und die Glomeruli gleichzeitig schädigt. Die gleichzeitige Schädigung ist unter dem Gesichtspunkt zu verstehen, daß Eiweißbildungsstätten (RES.) und Glomerulusendothelien funktionell nahestehenden Zellverbänden, nämlich dem aktivierbaren Endothel angehören. Die Lehren von der renalen und extrarenalen Genese des nephrotischen Syndroms bestehen in Verbindung zu Recht.

2. Der durch Austauschtransfusion erzielte Effekt der Besserung des Bluteiweißbildes wird in wenigen Stunden rückgängig gemacht. Das zugeführte Eiweiß wird teils im Harn ausgeschieden, teils aber auch intrazellulär verwertet; eine Ablagerung in der Ödemflüssigkeit erfolgt praktisch nicht.

Klinisch-experimentelle Studien zur Pathogenese der genuinen Nephrose. IV. Mitteilung (Schluß)

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