Dtsch Med Wochenschr 1955; 80(8): 283-285
DOI: 10.1055/s-0028-1116401
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über das Elektrokardiogramm im Greisenalter

H. Gillmann, W. Vogel
  • I. Med. Klinik der Medizinischen Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. Boden)
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Auswertung der Extremitäten- und Brustwand-EKG von 250 Patienten im Alter von 75—98 Jahren zeigt: 81,4% derjenigen Patienten (188), die keine über das altersbedingte Maß hinausgehenden (Kurzluftigkeit bei Treppensteigen und körperlicher Anstrengung) Herzbeschwerden hatten, zeigten „pathologische” EKG.

Unter den EKG-Veränderungen befanden sich alle bekannten Formen.

Der Befund läßt darauf schließen, daß ein großer Teil dieser Veränderungen degenerativ bedingt oder ein klinisch stummer Restzustand nach abgelaufenen Erkrankungen des Myokards sein kann.

Das Fehlen subjektiver Herzbeschwerden und klinisch nachweisbarer Dekompensationserscheinungen bei einwandfrei „pathologischen” EKG-Befunden zeigt eindringlich, wie vorsichtig man bei der prognostischen Auswertung von pathologischen EKG-Veränderungen sein muß. — Sind doch alle in dieser Arbeit untersuchten Patienten über 75 Jahre alt geworden!

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