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DOI: 10.1055/s-0028-1115531
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Behandlung der Pneumokokkenmeningitis im Erwachsenenalter
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
03. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung
Die Heilung einer Pneumokokkenmeningitis ist abhängig insbesondere vom Alter des Patienten, vom Ausgangsherd der Infektion, von gleichzeitig vorhandenen anderen, durch Pneumokokken bedingten Komplikationen und Metastasen, von den Abwehrkräften des Organismus, von der Möglichkeit der chirurgischen Ausschaltung des Ausgangsherdes und nicht zuletzt von der antibakteriellen zur Detoxikation führenden Wirkung der Antibiotika.
Diese Voraussetzungen sowie Verlaufsform und Behandlungsergebnisse bei 84 seit 1936 beobachteten Pneumokokkenmeningitiden werden näher beschrieben.
Sämtliche bis 1946 zur Behandlung gekommenen 56 Pneumokokkenmeningitiden verliefen tödlich. Davon erhielten 3 Patienten von 1936 bis 1939 Solvochin, die übrigen seit 1940 hohe Dosen von Sulfonamiden. Lediglich bei 3 Patienten der mit Sulfonamiden behandelten Gruppe trat eine wahrscheinlich therapiebedingte Verzögerung des Verlaufs in Erscheinung.
Von weiteren 8 parapneumonischen Pneumokokkenmeningitiden konnte unter Anwendung einer ausreichend erscheinenden Penicillin- und Sulfonamidtherapie nur 1 Patient geheilt werden, während von 20 überwiegend otogenen Meningitiden des gleichen Zeitraums unter gleichartiger Behandlung nach chirurgischer Ausschaltung des Ausgangsherdes 13 geheilt wurden.
Der parapneumonischen Pneumokokkenmeningitis war 11 mal die Ausbildung einer septisch-ulzerösen Endokarditis vorausgegangen, während sich nur lmal bei einer Sinusitis frontalis möglicherweise eine ulzeröse Endokarditis ausbildete, in deren Verlauf es zur Entwicklung der Pneumokokkenmeningitis kam.
Vorschläge zur Behandlung der Pneumokokkenmeningitis werden angeführt.