Hintergrund: Progressive korneale Neovaskularisationen können Ursache einer deutlichen Visusminderung und benetzungsbedingter Sekundärprobleme darstellen. Bisher gibt es wenige Fallberichte für die topische Anwendung von Bevacizumab (Avastin) als antiangiogene Therapie. Wir berichten über Erfahrungen bei 3 Patienten. Kasuistik/Methode: Fallberichte von Patienten mit länger bestehenden kornealen Neovaskularisationen (Monate bis Jahre), die eine Progression zeigten. Die Patienten applizierten 5x täglich Bevacizumab (Avastin) 5mg/ml (in 0,9% NaCl-Lösung) über einen längeren Zeitraum (14–21 Wochen) und zusätzlich Tränenersatzmittel (TEM). Verlaufskontrollen erfolgten alle 10–14 Tage. Die erhobenen Befunde wurden fotodokumentiert und es wurden Fluoreszein-HH-Epithelfotos angefertigt, um die Benetzungssituation darzustellen. Ergebnisse: Die Bevacizumab (Avastin) Augentropfen wurden von allen Patienten gut vertragen, es zeigte sich kein negativer Einfluss auf die epitheliale Wundheilung, die kornealen Neovaskularisationen zeigten im Verlauf (3–5 Monate) keine Progression und waren teilweise geringer ausgeprägt, die Benetzungssituation konnte insgesamt gebessert werden. 2 Patienten hatten eine deutliche Bindehauthyperämie bei Therapieende. Schlussfolgerung: Bevacizumab (Avastin) Augentropfen werden gut vertragen. Die von uns ausgewählten Patienten hatten länger vorbeschriebene Neovaskularisationen, die unter Therapie zumindest keine Progression zeigten. In anderen Publikationen schien Bevacizumab keinen Effekt auf bereits etablierte Gefäße zu haben. Welche Patienten von einer Therapie profitieren und inwieweit bereits etablierte Gefäße beeinflusst werden können und wann ein Gefäß als etabliert gilt, müssen weitergehende Untersuchungen zeigen.