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DOI: 10.1055/s-0028-1109821
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Splenose: transanale Blutung – 26 Jahre nach Bauchtrauma
Publication History
eingereicht: 1.8.2009
angenommen: 23.9.2009
Publication Date:
14 October 2009 (online)
Einführung
Nach Unfällen mit Milzlazeration kommt es in bis zu 67 % zu einer intraperitonealen Autotransplantation von Milzgewebe, einer Splenose. Pathologisch-anatomisch oder bei späteren Operationen werden – häufig als Zufallsbefund – mitunter über 100 versprengte Milzanteile gefunden. Das ektope, funktionstüchtige Milzgewebe kann hyperplasieren, eine Pseudokapsel ausbilden und sucht im Unterschied zu normvarianten akzessorischen Nebenmilzen oder einer Polysplenie Anschluss an extralienale Blutgefäße. Meist bleibt die Splenose asymptomatisch und ist für den Betroffenen sogar günstig, weil die Filter- und Immunfunktion der Milz zumindest partiell erhalten bleiben.
Bisweilen treten jedoch ähnlich wie bei einer Endometriose Komplikationen auf, die im Durchschnitt erst Jahrzehnte nach dem Trauma zur Diagnose führen. Da das Gewebe von der viszeralen Peritonealoberfläche aus in die Intestinalwand einwachsen kann, sind infolge benachbarter Ulzerationen gastrointestinale, vor allem gastrale Blutungen möglich (Margari A et al. Chir Ital 2008; 60: 863). Auch Invaginationen, Blutungen in die Bauchhöhle nach erneutem Abdominaltrauma, enterale und Ureterobstruktionen sowie Infarkte des ektopen Milzgewebes sind beschrieben.
Dr. Yvonne Baron
Städtisches Krankenhaus Kiel
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