Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(43): 2166-2172
DOI: 10.1055/s-0028-1108105
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Penisagenesie. Weibliche Geschlechtszuweisung unter psychotherapeutischer Betreuung der Eltern

Penile agenesis. Female sex reassignment and psychotherapeutic management of parentsF. Pohlandt, H. Kühn, W. Teller, H. Thomä
  • Department für Kinderheilkunde und Abteilung für Psychotherapie der Universität Ulm
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Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei einem Patienten mit Penismangel wurde im Alter von 2œ Jahren die ursprüngliche Geschlechtszuweisung revidiert und das bürgerliche Geschlecht in weiblich umgeändert. Das Verhalten des Kindes im Alter von 5œ Jahren deutet darauf hin, daß seine Geschlechtsidentität weiblich ist. Die zunächst nur rationale Zustimmung der Eltern zur Geschlechtsumwandlung wurde im Verlauf einer psychotherapeutischen Betreuung auch emotionell tragbar. Aus der Übersicht über 49 Fälle der Weltliteratur ergibt sich, daß bei Kindern mit Penisagenesie die weibliche Geschlechtszuordnung heute die Therapie der Wahl darstellt.

Summary

In a 2œ-year-old patient with congenital absence of the penis the original sex assignment was revised and the social sex changed to female. Behaviour of the child at age 5œ indicated that the sex identification was female. Agreement of parents to the change of sex had only been on a rational basis at first but became also emotionally founded in the course of psychological guidance. Surveying 49 cases from the world literature shows that female sex reassignment in children with penile agenesis nowadays is the treatment of choice.

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