Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(35): 1723-1729
DOI: 10.1055/s-0028-1108038
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Stoffwechseluntersuchungen bei kontinuierlicher Dauerinfusion von Glucose, Fructose und Xylit über 48 Stunden

Metabolic investigations during continuous infusion of glucose, fructose, and xylitol over 48 hoursH. Förster, L. Heller, U. Hellmund
  • Zentrum der Biologischen Chemie und Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Frankfurt am Main
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Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Je sechs freiwillige Versuchspersonen erhielten kontinuierlich über 48 Stunden Infusionen von Glucose, Fructose oder Xylit in einer Dosierung von 0,25 g/kg. Alle Lösungen wurden gut vertragen, wenn ausreichend Kalium substituiert wurde. Bei einem Probanden mußte die Xylitinfusion nach 36 Stunden abgebrochen werden; wahrscheinlich infolge exzessiver renaler Kaliumverluste war es bei gleichzeitig unzureichender Kaliumsubstitution zu einem intrazellulären Kaliummangelsyndrom gekommen. Während der Infusion wurden keine wesentlichen Veränderungen beobachtet, in denen sich Fructose und Xylit von der Glucose unterscheiden. Eine Ausnahme macht der Anstieg der Serumharnsäure während der Infusion von Xylit, geringfügiger während der Infusion von Fructose. Die Konzentration des Serumbilirubins stieg während der Infusion aller drei Substrate deutlich an. Die Konzentration der Serumtriglyceride war bei Infusion von Xylit und Fructose früher erhöht als bei Infusion von Glucose. In der Nachbeobachtungsperiode war ein rascher Anstieg der Fettsäurekonzentration nach Absetzen der Glucose-Infusion festzustellen; diese Normalisierung erfolgte nach Absetzen von Fructose und besonders von Xylit wesentlich verzögert. Die Befunde ergeben keinerlei Hinweise auf negative Wirkungen einer kontinuierlichen Dauerinfusion von Fructose oder Xylit, sofern Dosen pro Zeiteinheit verabreicht werden, wie sie im Rahmen der parenteralen Ernährung üblich sind.

Summary

Three groups of six volunteers were given continuous infusions of glucose, fructose, or xylitol in a dosage of 0.25 g/kg over 48 hours. All solutions were well tolerated as long as sufficient potassium supplements were given. In one proband the xylitol infusion had to be stopped after 36 hours due to an intracellular potassium deficiency syndrome. During the infusion there were no substantial alterations observed in which fructose and xylitol differed from glucose. An exception was the rise in serum uric acid during xylitol infusions, less so during fructose infusions. The concentration of serum bilirubin rose during the infusion of all three substances. The concentration of serum triglycerides was higher after xylitol and fructose infusions than after glucose. In the post-infusion period there was a quick rise in fatty acid concentration after cessation of glucose infusions. This normalisation occurred more slowly after stopping fructose and particularly xylitol. The results gave no indication of disadvantageous actions of continuous infusions of fructose or xylitol as long as a dosage within a certain time is administered as is usual in parenteral nutrition.

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