Pneumologie 2008; 62 - A5
DOI: 10.1055/s-0028-1108025

Bronchialartereinaneurysma – Nutzen des Endobronchialen Ultraschalls (EBUS) in der Differentialdiagnose zentraler pulmonaler Raumforderungen

K Woelke 1, Z Brzoska 1, G Laier-Groeneveld 1
  • 1Abteilung für Bronchial- und Lungenheilkunde, Medizinische Klinik II, Evangelisches und Johanniter-Klinikum Niederrhein gGmbH, Oberhausen

Aufgrund einer nach einer Schilddrüsenoperation aufgetretenen Rekurrensparese wurde bei einem 67-jährigen Patienten postoperativ eine Computertomografie des Thorax durchgeführt. Überraschenderweise zeigte sich kaudal des Hauptstammes der linken Arteria pulmonalis eine unklare Weichgewebsstruktur, die sich entlang des Hauptbronchus bis nach infracarinal erstreckte und von der CT-Morphologie her malignomsuspekt war. Mediastinal vergrößerte Lymphknoten waren nicht nachweisbar. Eine Beschwerdesymptomatik bestand bei dem Patienten ebenfalls nicht, er klagte über keinerlei Dyspnoe oder Husten.

Zur weiteren Diagnostik wurde der Endobronchiale Ultraschall (EBUS) mit der 20MHz Minisonde in starrer Technik in Allgemeinnarkose durchgeführt. Hierbei zeigte sich im proximalen linken Hauptbronchus medial an typischer Lokalisation direkt unterhalb der Hauptcarina eine aneurysmatisch erweiterte Bronchialarterie. Hinweispunkte für vergrößerte mediastinale Lymphknoten ergaben sich wiederum nicht.

Zusammenfassend konnte mit EBUS ein Malignom ausgeschlossen werden und die seltene Diagnose eines zentralen Bronchialarterienaneurysmas gestellt werden. Aufgrund der ungünstigen Lage der Gefäßmissbildung, der fehlenden Klinik und insbesondere der ablehnenden Haltung des Patienten zu einem operativen Eingriff entschlossen wir uns zu einem abwartenden Procedere, in der zwischenzeitlich über 1-jährigen Beobachtungszeit ist der Patient beschwerdefrei.