Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(30): 1549-1553
DOI: 10.1055/s-0028-1107982
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Der Einfluß von Heparin auf die Häufigkeit von Rhythmusstörungen beim akuten Myokardinfarkt

The effect of heparin on the incidence of arrhythmias after acute myocardial infarctionR. Wolf, O. A. Beck, H. Hochrein
  • III. Medizinische Klinik des Rudolf-Virchow-Krankenhauses Berlin
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Publication Date:
08 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 153 Patienten mit akutem Myokardinfarkt wurde während mehrtägiger Dauerüberwachung der Einfluß einer Antikoagulantientherapie mit Heparin auf die Art und Häufigkeit von Herzrhythmusstörungen untersucht. Dabei konnte eine Patientengruppe (n = 84), bei der die Heparinbehandlung innerhalb der ersten sechs Stunden nach Klinikaufnahme begonnen wurde, einer zweiten vergleichbaren Gruppe (n = 69) mit einem Behandlungsbeginn von der 12. bis 24. Stunde gegenübergestellt werden. Eine Zunahme der Arrhythmiehäufigkeit konnte durch die Heparintherapie nicht festgestellt werden. Dagegen wurde eine signifikante Häufung supraventrikulärer Extrasystolen in der verspätet mit Heparin behandelten Patientengruppe beobachtet. Eine signifikante Beeinflussung des Infarktverlaufes war durch den unterschiedlichen Behandlungsbeginn nicht nachweisbar. Die Letalität während des durchschnittlich vierwöchigen Klinikaufenthaltes betrug 15,5 bzw. 13,0%.

Summary

Continuous monitoring for several days was undertaken in 153 patients with acute myocardial infarction receiving treatment. One group (84) in whom heparin administration had been started within the first six hours after admission to hospital was contrasted with a comparable one (69) in whom heparin treatment had not been started for 12-24 hours. There was no evidence that heparin treatment had increased the incidence of arrhythmias. But there was a significantly increased frequency of supraventricular extrasystoles in the patients on delayed heparin treatment. There was no significant difference between the two groups with regard to the course of the infarction. The death-rate during the four-week hospitalization was 15.5 and 13.0%, respectively.

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