Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(17): 895-899
DOI: 10.1055/s-0028-1107860
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Maximal stimulierte Sekretionsleistung des Magens bei entzündlichen Veränderungen der Corpusschleimhaut*

Maximally stimulated gastric secretion in inflammatory changes in the corpus mucosaH. R. Ewers, H.-P. Brouwers, G. Brittinger
  • Allgemeine Innere Abteilung der Medizinischen Universitätsklinik und Poliklinik (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. O. H. Arnold, Klinikum der Gesamthochschule Essen
* Dieser Arbeit liegen die Ergebnisse einer Inaugural-Dissertation (H.-P. Brouwers) Zugrunde.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

Zusammenfassung

Unter insgesamt 205 untersuchten Patienten korrelierte eine Achlorhydrie in 19 von 21 Fällen mit einer histologisch gesicherten hochgradigen Atrophie der Magencorpusschleimhaut und in je einem Fall mit einer leichten bzw. schweren Oberflächengastritis. Bei der Hypochlorhydrie bestand in 19 von 26 Fällen eine chronisch-atrophische Gastritis, in vier Fällen eine leichte und in drei eine schwere Oberflächengastritis. Die Normochlorhydrie (n = 138) zeigte keine eindeutige Beziehung zu einem normalen oder pathologischen Magenschleimhautbefund. Von 20 Patienten mit einer Hyperchlorhydrie wiesen 16 bei entzündungsfreier Corpusschleimhaut ein Ulcus duodeni auf. Umgekehrt gingen die histologisch, radiologisch und (oder) endoskopisch nachgewiesenen Veränderungen an Magen oder Zwölffingerdarm mit Ausnahme der chronisch-atrophischen Gastritis nicht mit einem charakteristischen pathologischen Sekretionstyp einher. Im Gegensatz zu bisherigen Literaturmitteilungen sollte der Normochlorhydrie-Bereich für Frauen auf 8–33 und für Männer auf 11–40 mval/h festgelegt werden, wobei diese Werte nur für Patienten mit einem Durchschnittsalter von etwa 40 Jahren Gültigkeit haben. Bei der Ermittlung von Normwerten für weitere Altersgruppen ist das Geschlecht der Probanden zu berücksichtigen.

Summary

In a total of 205 patients investigated achlorhydria corresponded in 19 out of 21 cases with histologically proven severe atrophy of the corpus mucosa and in two cases with mild and severe superficial gastritis, respectively. In hypochlorhydria in 19 out of 26 cases there was a chronic atrophic gastritis, in four cases a mild and in three a severe superficial gastritis. Normochlorhydria (n = 138) showed no definite correlation with a normal or pathological mucous membrane. In 20 patients with hyperchlorhydria 16 had a duodenal ulcer in the absence of inflammatory changes in the corpus mucosa. On the other hand histologically, radiologically and (or) endoscopically proven changes in the stomach or duodenum with the exception of chronic atrophie gastritis did not correlate with a characteristically pathological type of secretion. In contrast to the reports in the literatur up to now values for normochlorhydria should be defined as 8–33 mval/h for women and 11–40 mval/h for men, these figures being only valid for the age group around 40. In determining normal values for other age groups the sex of the probands must be taken into account.