Dtsch Med Wochenschr 1974; 99(14): 671-675
DOI: 10.1055/s-0028-1107822
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Nachweis des Australia-Antigens im Serum Leberkranker*

Vergleichende radioimmunologische und überwanderungselektrophoretische UntersuchungenDemonstration of Australia antigen in the serum of patients with liver diseaseI. Schlicht, W. Weise, W. Rutsch, W. Martin
  • Medizinische Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin im Klinikum Westend und Robert-Koch-Institut des Bundesgesundheitsamtes, Berlin
* Professor Dr. W. Maßhoff gewidmet
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Australia-Antigen wurde in 705 Serumproben von 308 Patienten vergleichend radioimmunologisch und überwanderungselektrophoretisch untersucht. Bei den Patienten handelte es sich um 190 Leberkranke, deren Diagnose (akute und chronische Hepatitis, Zirrhose, Fettleber und sonstige Hepatopathien) in 90% der Fälle bioptisch gesichert wurde. 100 Patienten der allgemeinen Inneren Klinik wurden als Kontrollen in die Studie einbezogen. Für den Radioimmunoassay verwandten wir ein industriell hergestelltes Testsystem. Das Australia-Antigen wurde in 236 Serumproben mittels einer oder beider Testmethoden nachgewiesen. Der Radioimmunoassay war in 225 dieser Proben (95%) positiv. In 153 Fällen (65%) ergaben beide Methoden einen positiven Befund. Damit erwies sich der Radioimmunoassay der Überwanderungselektrophorese deutlich überlegen. Ein Teil der Befunde wurde mittels eines speziellen Neutralisationstests überprüft; die Spezifität der im Radioimmunoassay erhobenen Australia-Antigen-Befunde konnte damit bestätigt werden.

Summary

Radioimmunoassay and counter-immunoelectrophoresis were used to test 705 serum samples from 308 patients for Australia antigen (hepatitis-associated antigen, HAA). 190 patients had liver disease (acute or chronic hepatitis, cirrhosis, fatty liver, and other liver diseases), confirmed by biopsy in 90%. 100 patients in the general medical wards served as controls. A commercially available test system was used for the radioimmunoassay. 236 serum samples were positive for HAA by one or both tests, radioimmunoassay being positive in 225 (95%). Both tests were positive in 153 cases (65%). Radioimmunoassay has thus proved superior to counter-immunoelectrophoresis. Some of the findings were tested further with a special neutralization test, which confirmed the specificity of the radioimmunoassay for HAA.

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