Dtsch Med Wochenschr 1973; 98(43): 2016-2019
DOI: 10.1055/s-0028-1107180
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Australia/SH-Antigen und -Antikörper nach Mehrfachtransfusionen bei Kindern und Jugendlichen mit schwerer und mittelschwerer Hämophilie

Hepatitis-associated antigen and antibodies after multiple transfusions in children and juveniles with severe and moderately severe haemophiliaB. Schwartz, G. Landbeck
  • Abteilung für Blutgerinnungsforschung und Onkologie (Leiter: Prof. Dr. G. Landbeck) der Universitäts-Kinderklinik Hamburg (geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. K. H. Schäfer)
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Publication Date:
15 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Seren von 100 Kindern und Jugendlichen mit schwerer und mittelschwerer Hämophilie wurden auf Australia/SH-Antigen und -Antikörper untersucht. Ferner wurden die Ergebnisse von Leberfunktionsproben (GOT, GPT, Bilirubin im Serum, Thymoltrübungstest) ausgewertet. Dabei zeigte sich, daß alle fünf Patienten, die über 200 Transfusionen erhalten hatten, eine Serumhepatitis durchgemacht hatten, dagegen nur 27 von 88 Patienten, denen weniger als 50 bis 200 Transfusionen zugeführt worden waren. Jedoch hatten von diesen Patienten nur 12 eine klinisch manifeste Hepatitis, wobei die Möglichkeit einer Hepatitis epidemica nicht ausgeschlossen werden konnte. Der überwiegende Teil der Erkrankten erlitt demnach nur eine klinisch inapparente Serumhepatitis, die zudem fast immer komplikationslos verlief. Somit ist offenbar das Risiko einer Serumhepatitis und ihrer Folgen bei Kindern geringer als bei Erwachsenen, so daß eine prophylaktische Substitutionsbehandlung, wenngleich vorerst noch bei strenger Indikationsstellung und zeitlicher Begrenzung, vertretbar erscheint.

Summary

Sera of 100 children and juveniles with severe or moderately severe haemophilia were tested for HA-antigen and antibodies. In addition, SGOT, SGPT, serum bilirubin and thymol turbidity were measured. All five patients who had received over 100 transfusions had developed serum hepatitis, but only 27 of 88 patients with 50–200 transfusions. Among the latter only 12 (of the 27) had manifest hepatitis, and the possibility of epidemic hepatitis cannot be excluded. Most of the patients thus had an inapparent serum hepatitis, which almost always ran a complication-free course. The results indicate that the risk of serum hepatitis and its sequelae is less in children than in adults.

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