Die statische Hirnszintigraphie in der Diagnostik zerebrovaskulärer Erkrankungen

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Studie wurde bei 97 zerebrovaskulären Erkrankungen der klinische Wert des Hirnszintigramms geprüft. Bei Insulten ist die Häufigkeit positiver szintigraphischer Befunde abhängig vom Zeitpunkt der Untersuchung nach Einsetzen der klinischen Symptomatik und vom Ort der Läsion. Die Mehrzahl der Herdbefunde bei Insulten (24 von 34 Fällen) fand sich innerhalb der ersten drei Wochen. Alle transitorischen ischämischen Attacken sowie alle Insulte im Bereich der inneren Kapsel und des Hirnstammes hatten ein negatives Szintigramm. 30 von 53 Insulten im Versorgungsbereich der A. cerebri media mit Cortexbeteiligung und vier von sieben im Bereich der A. cerebri posterior zeigten im Szintigramm eine Anreicherung. Verlaufskontrollen ergaben, daß sich der Herdbefund im Szintigramm später änderte als die klinische Symptomatik und der EEG-Befund. Positive Szintigrammbefunde wurden auch noch nach vielen Monaten beobachtet. Beides schränkt den Wert des Hirnszintigramms in der Differentialdiagnose der Insulte gegenüber Tumoren erheblich ein. Nützlich kann das Szintigramm hingegen bei flüchtigen zerebralen Herdsymptomen sein, bei denen eine Anreicherung mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen Tumor spricht.

Summary

The clinical value of brain scanning was retrospectively analysed in 97 cases of cerebrovascular disease. In cerebrovascular accidents the majority of localised lesions (24 of 34 cases) were found in the first three weeks. All transitory ischaemic attacks and all cerebrovascular accidents in the region of the inner capsule and the brainstem were negative on scanning. In 30 of 53 cerebrovascular accidents in the region of the medial cerebral artery with involvement of the cortex, there was an increased uptake of the isotope and in four of seven in the region of the posterior cerebral artery. Serial tests revealed that focal lesions in the scan changed later than the clinical symptoms and the EEC Positive scanning was present also after many months. Both these findings reduce the value of brain scan in the differential diagnosis of cerebrovascular accidents from tumours. However, scanning can be useful in diagnosing transitory cerebral focal signs in which an increased isotope uptake makes the diagnosis of a tumor highly probable.