Dtsch Med Wochenschr 1977; 102(52): 1913-1915
DOI: 10.1055/s-0028-1105596
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Rifampicin und Isoniazid-Plasmaspiegel sowie Aminotransferasen im Serum bei tuberkulostatischer Kombinationstherapie*

Plasma levels of rifampicin and isoniazid and serum levels of aminotransferases in combined tuberculostatic treatmentP. Knop, U. Kindler, A. Austerhoff
  • Medizinische Klinik der Städtischen Krankenanstalten Dortmund (Direktor: Prof. Dr. T. U. Hausamen) und Medizinische Einrichtungen der Universität Düsseldorf, 1. Medizinische Klinik A (komm. Direktor: Prof. Dr. W. Pöttgen)
* Professor Dr. F. Grosse-Brockhoff zum 70. Geburtstag.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Zusammenhang zwischen dem Verhalten der Aminotransferasen und der Höhe der Plasmaspiegel von Isoniazid und Rifampicin wurde in einer prospektiven Studie untersucht. Von 15 Patienten mit aktiver Lungentuberkulose stieg bei sieben die Aktivität der Transaminasen während einer Kombinationstherapie mit Isoniazid, Rifampicin und Ethambutol auf Werte zwischen 60 und 340 U/l an (Gruppe 1). Bei den übrigen acht Patienten blieben in der gesamten Behandlungszeit die Laboratoriumswerte im Normbereich (Gruppe 2). Die Rifampicinspiegel wiesen in der Gruppe 1 einen signifikant erhöhten 2-Stunden- und 5-Stunden-Wert nach kontrollierter Nüchterneinnahme von 10 mg/kg Körpergewicht auf. Die Isoniazidspiegel zeigten dagegen für beide Patientengruppen keinen signifikanten Unterschied. Die geschätzte Halbwertzeit für Rifampicin war in der ersten Gruppe deutlich länger als in der zweiten. Bei anamnestischen und biochemischen Anzeichen für eine chronische Hepatopathie sollte die Rifampicindosis unter 10 mg/kg Körpergewicht reduziert werden.

Summary

During treatment of active pulmonary tuberculosis with isoniazid, rifampicin and ethambutol in 15 patients transaminase activity increased in seven to levels of 60-340 U/l (group I). In the other eight the laboratory values remained within normal limits (group II). Rifampicin levels in group I were significantly raised at 2 and 5 hours after administration of 10 mg/kg body weight on proven fasting. There was no significant difference between the two groups for isoniazid. Estimated half-life of rifampicin was significantly longer in the first than the second group. If there is evidence of chronic liver disease (by history or by chemical tests) the rifampicin dose should be decreased to less than 10 mg/kg body weight.

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