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DOI: 10.1055/s-0028-1104850
Pharmakokinetik von Digitoxin bei chronischer Niereninsuffizienz*
Pharmacokinetics of digitoxin in chronic renal failure * Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschart, Sonderforschungsbereich Kardiologie, DüsseldorfPublication History
Publication Date:
07 April 2009 (online)
Zusammenfassung
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (n = 51) lag die radioimmunologisch gemessene Digitoxinkonzentration mit 23,2 ± 7,8 μg /1 signifikant niedriger als bei Patienten mit Herzinsuffizienz (n — 29), bei denen sie bei gleicher Digitoxinerhaltungsdosis (0,1 mg/d) 26,5 ± 7,3 μ g/1 betrug. Trotz normaler Albuminkonzentration im Serum war die Digitoxineiweißbindung bei Urämikern niedriger als bei Nierengesunden. Die enterale Digitoxinabsorption wurde durch die Niereninsuffizienz nicht beeinflußt. Die Halbwertzeit von Digitoxin betrug bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz 5,7 ± 0,9 Tage und war signifikant kürzer als bei gesunden Probanden (7,6 ± 1,6 Tage). Bei Untersuchungen der renalen Exkretion von 3H-Digitoxin bzw. seiner Metaboliten fanden sich zwischen Patienten mit Niereninsuffizienz und Patienten mit Herzinsuffizienz keine signifikanten Unterschiede in der Ausscheidung wasserlöslicher (sogenannter kardioinaktiver) Metabolite des Digitoxins im Urin. Dünnschichtchromatographisch konnte im Urin von niereninsuffizienten Patienten von den dichlormethanlöslichen (kardioaktiven) Metaboliten lediglich Digitoxin nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, daß Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz mit der gleichen Digitoxin-Erhaltungsdosis behandelt werden können wie Nierengesunde, ohne daß die Gefahr einer Über- oder Unterdosierung besteht.
Summary
Digitoxin concentration, measured by radio-immunoassay, was significantly lower in 51 patients in chronic renal failure (23.2 ± 7.8 μ g/1) than in 29 patients in heart failure (26.5 ± 7.3 μ g/1), although both groups were on the same maintenance dose of 0.1 mg daily. Despite a normal serum albumin concentration, digitoxin protein binding was less in uraemic patients than in those with normal renal function. Renal failure did not affect intestinal digitoxin absorption. In patients in chronic renal failure elimination half-time was significantly shorter (5.7 ± 0.9 days) than in healthy controls (7.6 ± 1.6 days). There was no significant difference in the excretion of water-soluble (»cardioinactive«) digitoxin metabolites in urine between patients in chronic renal and those in heart failure. In patients with normal renal function, of dichloromethane-soluble (cardio-active) metabolites only digitoxin could be demonstrated by thin-layer chromatography. The results indicate that patients in chronic renal failure can safely be given the same dose as those with normal renal function, without danger of over- or underdosage.