Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(17): 635-641
DOI: 10.1055/s-0028-1104150
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klinik und Verlauf der kongestiven Kardiomyopathie ungeklärter Ätiologie

Clinical features and course of congestive cardiomyopathy of unknown aetiologyW. Delius, H. Sebening, N. Weghmann* , K. Oversohl, A. Wirtzfeld, P. Mathes
  • I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Technischen Universität München (Direktor: Prof. Dr. H. Blömer)
* auszugsweise Veröffentlichung der Dissertation von N. Weghmann
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 50 Patienten mit kongestiver Kardiomyopathie wurden die bei der Erstuntersuchung erhobenen klinischen, hämodynamischen und angiographischen Befunde zum weiteren klinischen Verlauf (mittlere Beobachtungszeit 40 Monate) in Beziehung gesetzt. Sicherste Kriterien zur Beurteilung der linksventrikulären Funktionsstörung waren die Auswurffraktion und das Verhalten des mittleren Pulmonalkapillardrucks bei Ergometerbelastung. Während der Beobachtungszeit waren elf Patienten gestorben, bei 15 hatte sich der Zustand um eine oder zwei Funktionsklassen verschlechtert, und bei 24 war er klinisch unverändert geblieben. Die Patienten mit einer Progredienz der Erkrankung unterschieden sich von den klinisch unverändert gebliebenen Patienten durch einen kleineren Herzindex, einen höheren enddiastolischen linksventrikulären Druck, einen höheren Pulmonalarteriendruck und eine kleinere Auswurffraktion. Patienten mit Vorhofflimmern hatten keine schlechtere Prognose als Patienten mit Sinusrhythmus. Von 13 Patienten mit Linksschenkelblock waren vier gestorben, bei sieben hatte sich der Zustand um eine oder zwei Funktionsklassen verschlechtert. Die untersuchten Parameter scheinen eine bessere Beurteilung der Prognose der Erkrankung zu ermöglichen.

Summary

Clinical, haemodynamic and angiographic findings in 50 patients with congestive cardiomyopathy were related to subsequent clinical course (mean observation period of 40 months). Ejection fraction and changes in mean pulmonary »wedge« pressure on ergometric exercise proved to be the most reliable criteria for judging left-ventricular function. During the period of observation 11 patients had died, in 15 the clinical state had deteriorated by one or two functional classes, and in 24 there had been no change. Patients with progressing disease differed from those clinically unchanged by having a smaller cardiac index, increased end-diastolic left ventricular pressure, higher pulmonary arterial pressure and smaller ejection fraction. Prognosis was no worse with atrial fibrillation than with sinus rhythm. Four of 13 patients with left bundle branch block died during the observation period and in seven the clinical state had deteriorated by one or two functional classes. The tested variables apparently have a good prognostic value.