Thorac Cardiovasc Surg 1954; 2(5): 449-459
DOI: 10.1055/s-0028-1102892
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Über das Wachstum intrathorakaler Strumen und seine klinische Bedeutung1)

Erich Wilhelm
  • Chirurgischen Universitäts-Klinik Hamburg-Eppendorf (Komm. Direktor: Professor Dr. Kastrup)
1Herrn Professor Dr. H. H. Berg zum 65. Geburtstag.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Anhand von Beobachtungen an eigenen Patienten und des Schrifttums wird festgestellt, daß die intrathorakalen Strumen sich überwiegend in die rechte Thoraxhöhle ausbreiten. Als Ursache hierfür wird die asymmetrische arterielle Gefäßanordnung angesehen, wodurch eine Abschirmung des linken Mediastinums durch den Aortenbogen, die A. carotis communis sinistra und die A. subclavia sin. bewirkt wird. Diese Gefäße liegen in einer schräg von links hinten nach rechts vorn verlaufenden Ebene.

Bei den Strumen des vorderen Mediastinums dürfte die vor den arteriellen Gefäßen verlaufende V. anonyma sin. einen zusätzlichen Einfluß für das überwiegende Wachstum nach rechts ausüben.

Die Verdrängung von Oesophagus und Trachea ist im allgemeinen bei den vom linken Schilddrüsenlappen ausgehenden mediastinalen Strumen stärker als bei denen, die vom rechten Lappen ihren Ursprung nehmen. Die hochgradig interviszeral gelegenen Kröpfe werden besonders bei den vom linken Schilddrüsenlappen ausgehenden Strumen gefunden. Auf die Bedeutung der Kenntnis dieser Wachstumseigenarten für die Klinik, Differentialdiagnose und operative Behandlung wird hingewiesen.

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