Thorac Cardiovasc Surg 1957; 5(6): 498-507
DOI: 10.1055/s-0028-1102589
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Resektion oder Empyemplastik beim chronischen tuberkulösen Pleuraempyem?

H. Oster
  • Spezial-Lungenklinik Hemer/Westf. (Chefarzt: Dozent Dr. med. habil. L. Adelberger)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Das Krankengut von insgesamt 259 operativ in unserer Klinik (1950—1955) behandelten chronischen tuberkulösen Pleuraempyemen wurde ausgewertet hinsichtlich der Ausgangsbefunde, der Mortalität und der Spätergebnisse bei einer Nachbeobachtungszeit von 2œ bis 7œ Jahren. Aus der Sicht des angewandten operativen Prinzips, primärer Resektion oder Empyemplastik, wurden zwei Gruppen gebildet und miteinander verglichen. Bei den Resektionen (reine Pleurektomie und Pleurektomie kombiniert mit Lungenresektion) waren es 159, bei der Empyemplastik 100 Fälle. Die Ausgangsbefunde waren annähernd gleich in beiden Gruppen. Die Resektion zeigte sich durch eine höhere Mortalität, hauptsächlich Frühmortalität, belastet. Bei ihr betrug die Frühmortalität 15,1%, die Spätmortalität 9,4%(Gesamtmortalität also 24,5%), gegenüber der Frühmortalität von nur 11% und Spätmortalität von 6% (Gesamtmortalität 17%) bei der Empyemplastik. Die Resektion schnitt dagegen hinsichtlich der Restempyeme bei den Überlebenden (8,3% zu 18,1%) günstiger ab. Außerdem wurden 72,5% der Überlebenden nach Resektion wieder arbeitsfähig im Gegensatz zu nur 49,4% der Empyemplastiken, eine Folge der besseren Funktionsschonung und gezielteren Herderfassung bei der Resektion.

Als Standardverfahren beim chronischen tuberkulösen Pleuraempyem wird die primäre Resektion, wenn das erhöhte Operationsrisiko noch zumutbar ist, vorgezogen. Bei kleinen Empyemen empfiehlt sich die Kombination von Pleurektomie, begrenzter Thorakoplastik und evtl. Muskelplombe. Auf die Resektion als Frühindikation bei der Kavernenruptur wird hingewiesen.