Planta Med 1958; 6(2): 117-139
DOI: 10.1055/s-0028-1101646
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

BEITRÄGE ZUR BIOLOGIE DER SANTONINPFLANZEN

IV. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE NÄHRSTOFFANSPRÜCHE VON ARTEMISIA MARITIMA L. UND ARTEMISIA KURRAMENSIS QAZILBASH; SCHNELLTEST AUF SANTONIN1 G. Wichmann
  • Aus dem Pharmakognostischen Institut der Botanischen Anstalten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Institut für Kulturpflanzenforschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin in Gatersleben
1 Diese Veröffentlichung stellt ein Teilergebnis der Dissertation G. Wichmann dar „Beiträge zur Biologie der Santoninpflanzen, insbesondere Artemisia maritima L. und Artemisia kurramensis QAZILBASH”, Halle, Math.–Nat. Fakultät, 1957. Vgl. I.–III. Mitteilung: Pharmazie 13 (im Druck) (1958).
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

In Gefäßversuchen mit Stecklingsklonen von Artemisia maritima L. und Artemisia kurramensis Qazilbash konnte eine Beeinflussung des Santoningehaltes durdi abgestufte Gaben von Stickstoff, Kali, Phosphor, einer Spurenstoffmischung und Kupferschlackenmehl nicht erzielt werden, außer bei schwerer Allgemeinschädigung der Pflanze.

Der Ertrag an Pflanzenmasse zeigte sich stark abhängig von der Stickstoffversorgung, während wechselnde Kaligaben nur einen geringen Effekt ausübten. Phosphor wirkte in der Hälfte der vorgesehenen Normaldüngung am günstigsten. Die untersuchte Spurenstoffmischung war stark toxisch. Kupferschlakkenmehl blieb wirkungslos.

Ein Zusammenhang zwischen der Höhe des Santoningehaltes der Pflanze mit dem Kochsalzgehalt des Bodens kann verneint werden. Durch ihre Resistenz gegenüber Natriumchlorid erweist sich A. maritima L. als fakultativer Halophyt, während A. kurramensis Qazilbash mit Wuchshemmung reagiert. Das spricht für die systematische Selbständigkeit der letzteren.

Abschließend wird ein Schnelltest auf Santonin für die züchterische Bearbeitung einer großen Zahl von Einzelpflanzen mitgeteilt, der auch bei der Auswertung der beschriebenen Untersuchungen benutzt wurde.

An dieser Stelle sei es mir gestattet, Herrn Prof. Dr. K. Mothes, Gatersleben und Halle, auf dessen Anregung und unter dessen Leitung diese Arbeit durchgeführt wurde, für seine Förderung und seine Ratschläge zu danken.

Ferner danke ich Herrn Prof. Dr. Qazilbash, Peshawar, und Herrn Dr. Zahn, VEB Berlin–Chemie, Abt. Arzneipflanzenanbau, Artern, für die Überlassung von Saatgut und Literatur, Herrn Dr. Kawatani, Kasukabe, für die Übersendung von Vergleichssubstanzen und Literatur.

Summary

Vessel–cultures undertaken with cuttings of Artemisia maritima L. and Artemisia kurramensis Qasilbash have demonstrated that the Santonin–content cannot be influenced by the administration of graduated doses of nitrogen, potash, phosphor, a mixture of minor elements and copperslag–powder without inflicting severe damages to the plant.

It has been proved that the yield of vegetable mass strongly depends from :the nitrogen–supply, while different potash–doses only produce negligible effects. The most favorable results have been obtained with phosphor utilized in doses amounting to half the foreseen normal fertilizing quantities. Strongly toxic was the examined mixture of trace elements, while copperslag–powder had no effect whatever.

The existence of a correlation between the level of the Santonin–content and the NaCl–content of the soil may be denied. Owing to its being resistant to the action of natriumchlorid, A. maritima L. proves to be an eventual halophyte, while the growth of A. kurramensis Qasilbash shows a distinct impairment, a fact which speaks for the systematic independence of the latter.

Finally, the author communicates a rapid santonin–test for the investigation of great numbers of individuals for breeding purposes.