Gesundheitswesen 2008; 70(11): 644-648
DOI: 10.1055/s-0028-1100395
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Synchronisierung von Schuleingangsuntersuchungen in Niedersachsen

Synchronising School Entry Health Examinations in Lower-Saxony, GermanyU. Schlanstedt-Jahn 1 , E. Bruns-Philipps 1 , A. Gäde 2 , W. Kaplick 3 , H. Kötz 4 , C. Kraus 5 , B. Langenbruch 6 , M. Peiler 7 , I. Rohling 8 , A. Schammert-Prenzler 9 , J. Dreesman 1
  • 1Niedersächsisches Landesgesundheitsamt Hannover
  • 2Stadt Wilhelmshaven
  • 3Landkreis Celle
  • 4Niedersächsischer Landkreistag
  • 5Landkreis Göttingen
  • 6Landkreis Hildesheim
  • 7Landkreis Oldenburg
  • 8Stadt und Landkreis Osnabrück
  • 9Region Hannover
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Publication Date:
27 November 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: In Niedersachsen obliegt die Durchführung von Schuleingangsuntersuchungen den Landkreisen und kreisfreien Städten. Es existieren zwei unterschiedliche standardisierte Systeme zur Befundung und Dokumentation der Schuleingangsuntersuchungen (WE für Weser-Ems und SOPHIA). Um die Vergleichbarkeit beider Erfassungssysteme zu ermitteln und zu verbessern, wurde 2006 eine Arbeitsgruppe (AG) gebildet. Eines der Ziele bestand darin, die Verwendbarkeit der Daten für eine gemeinsame landesweite Gesundheitsberichterstattung (GBE) zu ermöglichen.

Methodik: In der AG wurden alle für eine landesweite GBE wichtigen Erhebungsmerkmale einzeln besprochen, und bei abweichender Befundung oder Dokumentation wurden Vorschläge für Anpassungen erstellt. Zum Teil wurden zur Festlegung von Normwerten auch externe Fachmeinungen eingeholt. Für Merkmale, die grundsätzlich aktualisiert werden sollten, wurden gemeinsame Unterarbeitsgruppen gebildet. Die AG erarbeitete Empfehlungen, die anschließend in den beiden Anwendergemeinschaften zur Abstimmung gestellt wurden.

Ergebnisse: Von 88 (WE) bzw. 66 (SOPHIA) Merkmalen waren 39 (WE) bzw. 34 initial gemeinsam auswertbar. Durch die Arbeit der AG konnte bei weiteren 20 Merkmalen eine gemeinsame Auswertbarkeit erreicht werden. Nach Abschluss der Unter-AGen werden auch die Themenkomplexe „Motorik”, „Kognition” und „psychische Gesundheit” gemeinsam auswertbar sein.

Diskussion: Am Beispiel der Schuleingangsuntersuchungen in Niedersachsen wird ein Verfahren gezeigt, wie verschiedene Dokumentationssysteme zu einem Thema so einander angeglichen werden können, dass sie sowohl gemeinsam auswertbar sind und trotzdem ihre Eigenheiten bewahren können.

Abstract

Background: In the German federal state of Lower-Saxony the districts are responsible for conducting school entry health examinations. There exist two different standard protocols for diagnosis and documentation, denoted as Weser-Ems (WE) and SOPHIA. In order to analyse and improve the comparability between these two protocols, a working group was established in 2006. One of the objectives was to adjust the protocols in such a way that in the future the collected data will allow for joint health reporting.

Methods: Each variable was discussed individually by the working group, and if diagnosis or documentation differed between the two protocols, specific modifications were proposed. For certain variables external expert opinions were obtained. For those variables that had to be revised quite generally, specific sub-working groups were established. As prerequisite for implementation, the recommendations of the working group had to be accepted by the user groups through majority votes.

Results:Of 88 (WE) or, respectively, 66 (SOPHIA) variables, 39 (WE) or, respectively, 34 variables initially fulfilled the requirements for a joint analysis. As a result of the working group, for more than 20 other variables the requirements for a joint analysis could be achieved. As soon as the sub-working groups have completed their work, also the issues of physical coordination, cognitive abilities and psychological health will be available for joint analysis.

Discussion: The synchronisation of school entry health examinations in Lower-Saxony is an example of how different protocols of diagnosis and documentation can be adapted to each other to enable joint data analysis without loosing their individual characteristics.

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