Planta Med 1973; 23(1): 39-63
DOI: 10.1055/s-0028-1099412
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

MIKROBIOLOGISCHE UND CHEMISCHE SYNTHESEN AUF DEM GEBIET DER CARDENOLIDE UND BUFADIENOLIDE

B. Görlich
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Publication Date:
14 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, daß man auch Δ4–Bufatrienolide mit geeigneten Mikroorganismen in verschiedenen Positionen hydroxylieren, hydrieren, dehydrieren, ferner im Ring A aromatisieren und in Ring B zu 9,10–Seco–Phenolen abbauen kann.

Scillarenin und Scillarenon werden von Rbizopus arrhizus und Rhizopus nigricans in den Positionen 6β, 7β und 12β hydroxyliert.

Aus Scillaridin und 3,5–DianhydroperipIogenin bilden diese Rhizopus species Δ6–Dehydroscillarenon und Δ6–Dehydrocanarigenon.

Clostridium paraputrificum hydriert Scillarenon über Bufalon zu Bufalin und 3–epi–Bufalin.

Bei der Inkubation von Scillarenin mit Arthrobacter simplex, Nocardia asteroides und Nocardia restrictus entsteht über Scillarenon Δ1–Dehydroscillarenon, das teilweise zu einem 9,10–Seco–Phenol abgebaut wird.

Nocardia corallina bildet dieses Seco–Phenol aus Scillarenon über 9 α–Hydroxyscillarenon.

Scilliglaucosidin wird von Arthrobacter und von den Nocardia species über Scilliglaucosidon in 19–Hydroxyscillarenon überführt, das in einer Folgereaktion im Ring A aromatisiert.

Mit Arthrobacter simplex ließen sich auch Δ6–Dehydroscillarenon und Δ6–Dehydrocanarigenon in Position 1 (2) zu den entsprechenden Δ1, 6–Bis–dehydro–verbindungen dehydrogenieren.

Die von Am i ci und Mitarb, und von Kupchan und Mitarb, nach Umsetzungen von Digitoxigenin und Strophanthidin mit Arthrobacter simplex und Nocardia restrictus aufgestellten Reaktionsschemata konnten durch Isolierung weiterer Reaktionsprodukte ergänzt werden.

Mit Chloranil und DDQ gelangen 1 (2)– und 6 (7)–Dehydrogenierungen von Cardenoliden und Bufatrienoliden auch auf chemischem Wege.

Summary

Microbiological and chemical experiments on the field of cardenolide and bufatrienolide were conducted. The results show, that peculiar microorganisms (such as the species Rhizopus, Clostridium, Nocardia and Arthrobacter) hydroxylate, hydrogenate, dehydrate and aromatise–Δ4–bufatrienolides in different positions.