Thorac Cardiovasc Surg 1972; 20(2): 128-133
DOI: 10.1055/s-0028-1098985
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Einseitiges »Kinking« der Arteria iliaca nach Thorotrastangiographie

Unilateral ”Kinking“ of the Arteria iliaca after ThorotrastangiographyP. Salzmann, H. C. Crosta, P. Scherf
  • Chirurgische Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. W. Thorban) und Röntgen- und Strahlenklinik (Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. C. W. Fassbender) der Städt. Krankenanstalten Dortmund
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

In der Literatur wird das sogenannte »Kinking« der Arterien nur auf der Grundlage arteriosklerotischer Veränderungen beschrieben.

An Hand von zwei jüngeren Patienten, die zur Begutachtung untersucht wurden, fand sich eine andere Ursache der pathologischen Gefäßabknikkung. Nach einer Thorotrastfemoralisangiographie im 2. Weltkrieg kam es im Laufe der Jahre neben dem völligen Verschluß der Arterie und verkalkten Paravasaten zu dieser als »Kinking« beschriebenen Gefäßveränderung. Das Röntgenbild und der histologische Befund lassen arteriosklerotische Veränderungen vermissen. Die Strahlungsintensität 24 und 25 Jahre nach Einbringen des Kontrastmittels Thorotrast ist meßbar und verursachte diese pathologischen Gefäßveränderungen.

Bei der Begutachtung von Folgeerscheinungen der Wehrdienstzeit sind daher röntgenologische Untersuchungen bei entsprechender Anamnese unumgänglich. In beiden beschriebenen Fällen wurde eindeutig der Nachweis erbracht, daß die Gefäßveränderungen eindeutig auf die paravasale Injektion von Thorotrast zurückzuführen sind.

Summary

In the literature, the so-called »kinking« of the arteries is only described on the basis of arteriosclerotic changes.

Another cause of pathological kinking of the vessels was found in two younger patients who were examined. Kinking of the vessels as well as complete arterial obstruction and paravascular calcification developed over the years following a femoralis angiography with thorotrast during the second world war. The X-ray picture and histological findings revealed no arteriosclerotic changes. The radiation intensity 24–25 years later is measurable and caused the pathological changes of the vessels.

Xonsequently, radiological examinations of patients with a similar anamnesis are essential when reporting on the consequences of the second world war. In both cases, it was proved that the vascular changes were due to the paravasal injection of thorotrast.

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