RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0028-1098882
© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York
GnRH-Antagonisten – eine neue Therapieoption beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom
GnRH Antagonists – A New Therapy Option for Advanced Prostate CancerPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. April 2009 (online)


Zusammenfassung
Die medikamentöse Kastration mit LHRH-Agonisten (luteinisierendes Hormon Releasing Hormon) gilt als Therapie der Wahl für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom. LHRH-Agonisten unterdrücken die Testosteronsynthese und senken die Serum-Testosteron-Spiegel auf Kastrationsniveau. Der Vorteil gegenüber der Orchiektomie ist, dass die medikamentöse Kastration reversibel ist. Ein Nachteil der LHRH-Agonisten ist, dass es nach Therapiebeginn initial zu einem vorübergehenden Anstieg des Serum-Testosteron-Wertes kommt. Dieser sog. Testosteron-Surge erhöht nicht nur das Risiko des unerwünschten Tumorwachstums, sondern kann auch dazu führen, dass krankheitsbedingte Beschwerden zunehmen (Flare-Phänomen). Nicht ausgeschlossen ist eine Verschlechterung der Gesamtüberlebenszeit betroffener Patienten. Mit den GnRH-Antagonisten, auch GnRH-Blocker genannt, steht eine neue endokrine Therapieoption zur Verfügung. Gegenüber den LHRH-Agonisten haben die Antagonisten den Vorteil, dass sie keinen Testosteron-Surge induzieren. Der Testosteronspiegel im Serum sinkt innerhalb weniger Tage nach Therapiebeginn deutlich und anhaltend ab – ähnlich, wie dies von der Orchiektomie bekannt ist.
Abstract
At present medical castration employing luteinising hormone releasing hormone (LHRH) agonists is the standard of care for patients with advanced prostate cancer. LHRH agonists suppress the synthesis of testosterone to a castration level. In contrast to surgical castration, medical castration is reversible. However LHRH agonists induce an initial increase of the testosterone level. This so-called testosterone surge leads to tumour growth and increases the disease-specific complaints, known as flare phenomena. It may be possible that the overall survival of these patients is deteriorated. In contrast, gonadotrophin releasing hormone (GnRH) antagonists do not induce a testosterone surge and the level of testosterone decreases as rapidly as that known from a surgical castration.
Schlüsselwörter
Prostatakarzinom - LHRH-Agonisten - GnRH-Antagonisten - GnRH-Blocker - Testosteron-Surge - Flare-Phänomen
Key words
prostate cancer - LHRH agonists - GnRH antagonists - GnRH-blocker - testosterone surge - flare phenomena
- Ein Editorial Comment zur Übersicht (geänderte Version) finden Sie Online in
- Editorial Comment zur Übersicht .