Pneumologie 2008; 62 - A23
DOI: 10.1055/s-0028-1096579

Nachweis eines plasmozytischen Lymphoms im Mediastinum durch EBUS -TBNA

J Schubert 1, M Hempel 1, P Hannemann 2, D Treutler 2
  • 1Ärztliche Partnerschaft WagnerStibbe, Göttingen
  • 2Evangelisches Fachkrankenhaus für Atemwegserkrankungen, Neustadt/Südharz

Einleitung und Problemstellung: Primäre Plasmozytome des Lymphknotens (Plasmozytisches Lymphom=PL) gelten als Rarität, da sie lediglich 2% aller extramedullären Plasmozytome sowie 0,08% aller plasmazellulären malignen Transformationen repräsentieren. Bevorzugt werden zervikale Lymphknoten befallen. Differentialdiagnostisch sollte immer die extramedulläre Manifestation eines metastasierenden multiplen Myeloms ausgeschlossen werden. PL sind von reaktiven Pasmozytosen und multiplen Myelomen durch den gehäuften Nachweis unreifer Plasmazellen abgrenzbar. Im Unterschied zu anderen extramedullären Plasmozytomen entwickelt sich aus einem PL nie ein multiples Myelom. Nur etwa 25% der Patienten zeigen eine monoklonale Gammopathie.

Kasuistik/Methoden: 73j. männl. Patient, reduzierter Allgemeinzustand, seit 4 Jahren ausgeprägte mediastinale Lymphome, Rö-Thorax: 6×10cm große Konsodilation am rechten Hiluspol, Starre Bronchoskopie/EBUS-TBNA: gezielte Punktion größerer subkarinaler LK, Laborwerte: kein Nachweis von Paraproteinen im Serum und Urin, IgG und IgM im Serum im Normbereich, IgA erhöht: 9,46g/l (R: 0,7–4,0)

Ergebnisse: Massenhafter Nachweis von Plasmazellen unterschiedlicher Reifung mit Anhäufung unreifer Plasmazellen, eingestreut Plasmoblasten, nur vereinzelte in Nestern gelagerte regelrechte Lymphozyten, ausgereifte Plasmazellen häufig mit rötlichem Zellsaum („flammende Plasmazellen“), vereinzelte pseudoepitheliale Verbände, Nachweis von Kernatypien, doppelkernige Plasmazellen

Diskussion: Die Ergebnisse sind insgesamt gut vereinbar mit einem PL. Der Nachweis zahlreicher Plasmazellen aller Reifestufen im LK-Punktat bei klinischem Ausschluss eines multiplen Myeloms stützt diese Diagnose (Menke et al. 2001)und belegt die Treffsicherheit der EBUS-Feinnadelzytologie.