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DOI: 10.1055/s-0028-1096106
Erste Ergebnisse der Prävalenzphase des Mammografie-Screenings am UKM: höhere BET-Rate, niedrigere Chemotherapie-Rate
Einleitung: Das Ziel des Mammografiescreening ist es, die Mammkarzinome im präklinischen Stadium zu detektieren und dadurch die Mortalitätsrate und die Therapiekosten zu senken bzw. die Lebensqualität zu verbessern.
Methodik: Im Zeitraum 1/2006 bis 5/2008 wurden 454 primäre Mammakarzinome/DCIS operiert. Alle Patientinnen wurden in einer Datenbank erfasst (Tumorstadium, OP, Therapie). Die Daten der Screening-Patientinnen wurden mit den Daten der kurativen Patientinnen verglichen. Die adjuvante Therapieempfehlung erfolgte angelehnt an der jeweils gültigen St. Gallener Risikogruppeneinteilung.
Ergebnisse: 160 Patientinnen (medianes Alter: 61) wurden durch das Screening diagonistiziert (35,2%), 294 Patientinnen (medianes Alter 54,5) waren kurativ. In 11,3% der Fälle wurde bei den Screening-Patientinnen ein Tastbefund erhoben, 54,9% in der kurativen Gruppe. Anhand der vorliegenden Bildgebung, Klinik und Pathologie konnte interdisziplinär in 78,8% der Fälle die BET empfohlen werden vs. 66,3% (kurativ). Letztendlich wurden 73,8% (Screening) der Patientinnen brusterhaltend operiert (kurativ: 50,7%). In 81,9% der Fälle (Screening) war der Tumor <20mm (62,2% kurative Gruppe), wobei der DCIS-Anteil bei 22,5% vs. 17,3% (kurativ) lag. Nur 32,5% der Patientinnen der Screeninggruppe benötigten eine Chemotherapie vs. 53,7%. Herceptin musste in 10,6% (Screening) vs. 18% empfohlen werden. Endokrin mussten 70% der Screening-Patientinnen behandelt werden vs. 60,5%. Die Akzeptanz der Therapieempfehlung war in beiden Gruppen nahezu identisch (ca. 91%).
Schlussfolgerung: Durch das Mammografiescreening haben die Patientinnen die bessere Chance auf eine BET. Die Lebensqualität kann durch Vermeidung von Therapienebenwirkungen verbessert werden und Kosten eingespart werden, da eine kostenintensive Chemo-/Herceptintherapie seltener benötigt wird.