Zielsetzung: Mammographische Evaluation der Ortsständigkeit US/MRT-gestützt eingebrachter Coils zur Markierung von Mammakarzinomen.
Material und Methoden: Analyse digitaler Mammografieaufnahmen aller Mammakarzinom-Patientinnen (N=120) mit US-/MRT-gestützter präoperativer Läsionsmarkierung der Mamma mittels Coil (MReye Breast Lesion Localisation Coil, Cook, Denmark) zwischen 01/2002 und 12/2007. Studieneinschluss von 86 Patientinnen mit zumindest einer Follow-up-Mammografie in craniocaudaler (cc) und mediolateraler (ml) Projektion innerhalb 3 Tagen bis 9 Monaten nach Coilmarkierung. Dokumentation der Coillage in cc- und ml-Projektion mittels selbstgefertigter Schablone und daraus Bestimmung der 3D-Position der Coil. Berechnung der Abweichung der Coilposition von der ersten zur Follow-up-Mammografie basierend auf der initial bestimmten 3D-Position. Korrelation der Abweichung mit der Liegedauer der Coil in der Brust und der mammographischen Brustdichte nach BI-RADS (ACR1–4).
Ergebnisse: Da nach präoperativer Drahtmarkierung der Coil eine Verziehung des Brustgewebes zu beobachten ist, erfolgt die Auswertung in zwei Gruppen: Gruppe A=alle Patientinnen (N=86), Gruppe B=Patientinnen mit mindestens 2 Untersuchungen, außer der Mammografie nach Drahtmarkierung (N=50).
Die Abweichung der Coillokalisation beträgt 15mm oder weniger in 91% d. F. in Gruppe A und 92% d. F. in Gruppe B. Die Coilbewegung ist nicht signifikant abhängig von der Liegedauer der Coil in der Brust (beide Gruppen p>0,05), ebenso ist keine signifikante Abhängigkeit von der mammographischen Brustdichte erkennbar (beide Gruppen p>0,05).
Zusammenfassung: Die prätherapeutische US-/MRT-gestützte Coilmarkierung von Mammakarzinomen ermöglicht eine suffiziente Tumormarkierung über einen Zeitraum von bis zu 9 Monaten, beispielsweise i. R. einer neoadjuvanten Therapie. Die berechnete Abweichung der Coilposition ist weder von der Liegedauer der Coil in der Brust noch von der mammographischen Brustdichte abhängig.