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DOI: 10.1055/s-0028-1096069
Mammografie-Einstelltechnik und Strahlenbelastung
Zielsetzung: Die MLO- und die CC-Einstellung sind die Standardaufnahmen bei der Mammografie. Die ML-Aufnahme wurde durch die MLO-Aufnahme abgelöst, weil diese bei vielen Frauen den axillären Drüsenkörperausläufer vollständiger darstellt als die ML-Aufnahme. Mit dem Reihenuntersuchungsprogramm für Brustkrebs wurde die Frage der Strahlenbelastung besonders aktuell, weil gesunde Frauen mit Röntgenstrahlen untersucht werden. Es ist erforderlich, die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten. Deshalb haben wir untersucht, ob die Strahlenbelastung bei MLO- und ML-Aufnahmen unterschiedlich ist.
Material und Methoden: Zwischen März 2007 und Mai 2008 wurden 36.133 Frauen mammografiert, 27.000 im Früherkennungsprogramm und 9.133 kurativ. Dies bedeutet, dass insgesamt 72.266 MLO-Aufnahmen angefertigt wurden. In 420 Fällen wurden zusätzliche ML-Aufnahmen benötigt zur Vorbereitung einer Vakuumbiopsie oder Nadellokalisation sowie Beseitigung von Pseudoläsionen, die durch die MLO-Technik bedingt sind. Die Aufnahmen wurden mit dem digitalen Vollfeld-Mammografiegerät der Fa. Sectra erstellt.
Ergebnisse: Die Stahlenbelastung bei MLO-Aufnahmen lag zwischen 0,42 und 1,10 mGy mit einem Mittel von 0,646 mGy. Bei ML-Aufnahmen bewegte sich die Dosis zwischen 0,33 und 0,89 mGy mit einem Mittel von 0,54 mGy. Somit lag die Strahlenbelastung insgesamt bei MLO-Aufnahmen deutlich höher als die bei ML-Aufnahmen. In keinem Fall lag die Dosis bei der ML-Aufnahme höher als bei der MLO-Aufnahme.
Zusammenfassung: In vielen Ländern wurden qualitätsgesicherte Programme zur Früherkennung des Mammakarzinoms etabliert. Da diese sich an symptomfreie Frauen richten, ist die Frage der Strahlenbelastung von eminenter Bedeutung. Bei der MLO-Positionierung ist die Dosis höher als bei der ML-Aufnahme. Es wäre zu überlegen, ob die ML-Positionierung neu diskutiert werden sollte.