Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A68
DOI: 10.1055/s-0028-1096028

Untersuchung des Tumormarkers Ca 27.29 zur Risikoeinschätzung und Verlaufskontrolle bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom

P Hepp 1, B Rack 1, D Mouarrawy 2, U Groh 3, H Graf 4, T Göhler 5, D Finas 6, A Hönig 7, H Deertz 8, E Weiss 9, M Glados 10, W Lichtenegger 11, H Sommer 1, W Janni 1
  • 1LMU München, Frauenklinik, München, Deutschland
  • 2Bremerhaven, Deutschland
  • 3Bad Nauheim, Deutschland
  • 4Meiningen, Deutschland
  • 5Dresden, Deutschland
  • 6Lübeck, Deutschland
  • 7Würzburg, Deutschland
  • 8Essen, Deutschland
  • 9Böblingen, Deutschland
  • 10Coesfeld, Deutschland
  • 11Berlin, Deutschland

Hintergrund: In verschiedenen Studien konnte Metastasierung bei Patienten mit durch Tumormarker frühzeitig nachgewiesen werden. Eine Verbesserung der Prognose, ist Gegenstand kontroverser Diskussion. In der SUCCESS-Studie wird Ca27-29 bei Patienten mit primärem Mammakarzinom vor, direkt nach, nach 2 und nach 5 Jahren post adjuvanter Chemotherapie untersucht (n=3754).

Methoden: Ein FEC-Docetaxel(Doc) mit einem FEC-Doc-Gemcitabine(Doc-G)-Regime wird verglichen, gefolgt von zwei vs. fünf Jahren Zoledronat bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom. Ca27-29 wird mit dem spezifischen ST AIA-PACK Ca27-29 Reagenz, das gegen MUC-1 gerichtet ist, gemessen (Tosoh Bioscience, Tessenderlo, Belgien). Die Ca27-29-Normgrenze beträgt 24 U/ml.

Ergebnisse: 2.669 Patienten wurden bisher vor und nach Chemotherapie prospektiv untersucht. Einen Marker von >24 U/ml wiesen 22% der Patienten (n=587; Mittelwert 19 U/ml, Bereich 3,04–410) vor und 40% der Patienten (n=1058, Mittelwert 23,34 U/ml, Bereich 2,70–331) nach Chemotherapie auf. 17% hatten erhöhte Marker vor und nach der Therapie, 5% der Patienten wechselten von positiv zu negativ nach Therapie. 55% waren vor und nach Therapie negativ. 23% wiesen erst nach Therapie erhöhte Ca27-29-Spiegel auf (Tab.1). Bei Primärdiagnose waren erhöhte Ca27-29-Werte in beiden Therapiearmen gleichhäufig, nach Therapie zeigte sich eine signifikant höhere Rate an Ca27-29-positiven Patientinnen im FEC-Doc-G-Arm verglichen zum FEC-Doc-Arm (46% vs. 34%). Es ließ sich keine signifikante Korrelation zwischen erhöhten Ca27-29-Werten und Grading (p<0,565), HER2/neu (p<0,308) oder HR-Status (ER: p<0,323; PR: p<0,078) nachweisen. Eine signifikante Korrelation bestand zwischen erhöhtem CA27-29-Level und Tumorgröße (p<0,022).

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse könnten auf einen engen Zusammenhang zwischen Tumorlast und CA27-29 hinweisen. Inwiefern dieser Marker nützlich für das Behandlungsmonitoring sein kann, wird sich im weiteren Follow-up der Studie erweisen.

Tab.1

Nach Chemo -

Nach Chemo +

Gesamt

Vor Chemo -

55%

23%

78%

Vor Chemo +

5%

17%

22%

Gesamt

60%

40%

100%