Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A35
DOI: 10.1055/s-0028-1095995

Präoperative mammographisch gesteuerte stereotaktische Markierung von nicht palpablen oder sonographisch zu lokalisierenden Befunden in der Mamma mittels Farbstoff und Röntgenkontrastmittel

G Fink 1, R Bahmann 2, D Otto 2, O Krumm 1
  • 1Ketteler-Krankenhaus Offenbach, Frauenklinik, Offenbach, Deutschland
  • 2Ketteler-Krankenhaus, Röntgenologische Abteilung, Offenbach, Deutschland

Die Lokalisation und vollständige Excision von nicht palpablen und sonographisch nicht zu detektierenden Befunden in der Mamma bietet für den Operateur oft erhebliche technische Schwierigkeiten, wenn die präoperative Markierung wie z.Z. üblich, mittels Nadel oder Draht-Harpune erfolgt. Eine seit 40 Jahren bekannte Methode der Markierung mit einer Mischung von Farbstoff und Röntgenkontrastmittel wurde durch die Verwendung des wasserlöslichen ULTRAVIST 300-Röntgenkontrastmittels erheblich verbessert.

Die Markierung erfolgt mammographisch gesteuert stereotaktisch mit dem PHILIPS MAMMO DIAGNOST 2005 Mammografiegerät mit angeschlossenem Analog Biopsy Attachment. Die Lage der Markierung wird sofort mammographisch in 2 Ebenen kontrolliert. Die Operation sollte etwa 1–2 Stunden nach der Markierung erfolgen. Der Operateur identifiziert den kräftig blau angefärbten Befund sehr leicht. Das Präparat-Radiogramm zeigt den Erfolg der vollständigen Excision ohne störende Kontrastmittelüberlagerung, da ULTRAVIST 300 wesentlich schneller aus dem Gewebe diffundiert als der Farbstoff.

Im Falle einer Fehl-Markierung wird die Operation um einen Tag verschoben, am Operationstag dann erneut markiert.

Wir berichten über unsere Erfahrung mit 798 Markierungen in den Jahren 1999–2008, davon 21 Fällen von Fehl-Markierungen (2,6%) mit erneuter Markierung am folgenden Tag und der dann erfolgreichen Excision der Befunde.