Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A7
DOI: 10.1055/s-0028-1095967

Eine Komplikationsanalyse von 59 S-GAP Lappen zum Brustaufbau

S Baumeister 1, F Werdin 1, A Peek 1
  • 1Behandlungszentrum Vogtareuth, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Klinik für Brusterkrankungen, Vogtareuth, Deutschland

Einleitung: Zunehmend mehr Patientinnen wünschen nach Ablatio mammae einen Brustaufbau mit Eigengewebe. Der DIEP-Lappen wird von vielen Chirurgen als „Gold-Standard“ angesehen. Der Superiore Gluteale Perforator Lappen (S-GAP) stellt eine Alternative zum DIEP-Lappen dar und wird vom Gesäß entnommen. Es ist das Ziel dieser Studie die Resultate von S-GAP Lappen zur Brustrekonstruktion zu analysieren.

Material und Methode: Zwischen Juli 2002 und Februar 2007 wurden 59 S-GAP Lappen durchgeführt. Patientendaten wurden bezüglich Patientenalter, Anamnese, Indikationen, Operationszeit, Komplikationen, Erfolgsrate und Sekundäroperationen retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: 59 SGAP wurden durchgeführt bei 45 Patientinnen. Das Durchschnittsalter betrug 45 Jahre (17–70). In 70% (n=41) wurde der S-GAP-Lappen zum sekundären Brustwiederaufbau verwendet. Indikation für einen S-GAP Lappen sind ein „verbrauchter“ DIEP- Lappen (n=7), der Wunsch der Patientin (n=3) oder zu wenig abdominelles Gewebe, z.T. verbunden mit abdominellen Narben (n=21). Bei 14 Patientinnen (31%) war ein S-GAP Lappen bei geplanter bilateraler Entnahme zum sequentiellen beidseitigen Brustaufbau indiziert. Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 7'27 Stunden (5'45 bis 10'05). In 6 Fällen trat eine Thrombose der Lappengefäße auf. Zwei Revisionen waren erfolgreich, eine komplette Nekrose trat in vier Fällen auf. Die Erfolgsrate betrug 93%. In zwei Fällen trat eine Fettgewebs-/Teilnekrose auf. Als Hebestellenmorbiditäten traten am häufigsten Serome (n=8) auf, die zumeist konservativ behandelt wurden.

Diskussion: Der S-GAP Lappen hat sich als sicheres Verfahren in der autologen Brustrekonstruktion etabliert mit einer Erfolgsrate von 93%. Indikationen sind zumeist eine nicht Verfügbarkeit des DIEP-Lappens oder der sequentielle bilaterale Brustaufbau. Vor- und Nachteile dieser Lappenplastik unter Berücksichtigung der Komplikationsrate, Lappenverluste, Operationsdauer und Operationstechnik werden diskutiert.