Gesundheitswesen 2009; 71(2): 87-93
DOI: 10.1055/s-0028-1093325
Original

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Überwachung der Infektionshygiene im stationären und ambulanten medizinischen Bereich durch Gesundheitsämter – Strategien, Ziele und Zielerreichung

Control of Hygienic Conditions in Medical Institutions in Germany by the Public Health Services – Objectives, Strategies and Data on ComplianceU. Heudorf 1
  • 1Abteilung Medizinische Dienste und Hygiene, Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main
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Publikationsdatum:
23. Februar 2009 (online)

Zusammenfassung

Die seuchenhygienische Überwachung der Krankenhäuser ist eine seit Jahrzehnten gesetzlich festgeschriebene Aufgabe der Gesundheitsämter. Durch das 2001 in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz wurden diese Aufgaben erheblich ausgeweitet. Während die Überwachung der „Einrichtungen für ambulantes Operieren” eine Pflichtaufgabe wurde, können darüber hinaus auch „Zahnarztpraxen sowie Arztpraxen und Praxen sonstiger Heilberufe, in denen invasive Eingriffe vorgenommen werden” durch das Gesundheitsamt infektionshygienisch überwacht werden. Da diese Aufgabenausweitung in aller Regel nicht mit einer entsprechenden Personalzuweisung für die Gesundheitsämter verbunden war, müssen die Ämter in pflichtgemäßem Ermessen und risikobasiert vorgehen. Vor diesem Hintergrund werden Überlegungen zu Infektionsrisiken, Zielen und Strategien der infektionshygienischen Überwachung sowie einige Ergebnisse zur Zielerreichung aus der Überwachungstätigkeit des Stadtgesundheitsamtes Frankfurt am Main dargestellt.

Abstract

According to the Protection against Infection Act, public health services have been legally obliged to control the hygienic conditions in hospitals for many years. In the amendment of this act of 2001, ambulatory medical settings such as ambulatory surgical facilities, private medical practices, and dental practices have to be controlled as well. Since this increase in legal tasks has not been accompanied by an increase in staff in the public health services, new ways have had to be established to comply with these tasks. Prioritisation based on analyses of infection risks in the various ambulatory settings as well as feasible control strategies are mandatory. In most hospitals, hygienic personal such as nurses for hospital hygiene, hygienists and standard operating procedures on hygienic measurements are available, so that new guidelines can easily be communicated between the public health department and the specialists and be implemented there. In ambulatory settings such as private practices, however, neither hygienic specialists nor appropriate organisation structures are available and time for studying guidelines and current rules is scarce. Thus, in order to achieve a maximum of hygiene in a minimum of time, public health services should offer lessons in hygiene for the personal as well as a model of a hygiene plan and other information and facilities, that are easy to understand for non-specialists and easy to implement in practical settings. Examples of this strategy and data on its effect are given in this paper.

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