Z Gastroenterol 2008; 46 - P403
DOI: 10.1055/s-0028-1089778

Endoskopische Nekrosektomie

S Belle 1, P Collet 1, G Kähler 1
  • 1Chirurgische Universitätsklinik Mannheim, Sektion Endoskopie, Mannheim, Germany

Einleitung: Nekrotisches Gewebe ist ein Nährboden für Infektionen welche eine effektive Wundheilung suprimiert. Debridement ist ein etabliertes Verfahren in der Wundtherapie.

Ziele: Wir stellen unsere Erfahrungen mit der endoskopischen Nekrosektomie anhand von 6 Fällen dar, die zwischen 2004 und 3/2008 endoskopisch behandelt wurden.

Methodik: Anhand eines elektronischen Dokumentationsprogrammes und der Patientenakten wurden alle endoskopisch behandelten Patienten seit 2004 ermittelt, die endoskopisch nekrosektomiert wurden. Die ermittelten 6 Fälle wurden hinsichtlich etwaiger methodenbedingter Komplikationen und der Effektivität der endoskopischen Behandlung untersucht.

Ergebnis: Es wurde 1 Patient mit einer Hartmannstumpfinsuffizienz, eine Anastomoseninsuffizenz im Rektum, ein Patient mit einer ausschließlich endoskopisch therapierten Rektumperforation und 3 Patienten mit Pankreaspseudozysten identifiziert.

Bei den 3 Patienten mit einer sakralen Wundhöhle wurde nach ausgiebiger Spülung der Wundhöhle festaufgelagerte Nekrosen mit dem Dormiakörbchen abgetragen. Bis zum Erreichen sauberer Granulationen war mindestens eine höchstens drei Sitzungen notwendig.

Bei den vier Patienten mit Pankreaspseudozysten erfolgte die Dilatation der Enterozystostomie mit einem Ballon. 3 Fällen wurden als Gastrozystostomie und einem Fall als Duodenozystostomie durchgeführt. Unter Sicht wurden die Nekrosen mit dem Dormiakörbchen abgetragen.

[Pankreaspseudozyste mit Nekrosen]

In allen 6 Fällen wurde das primär angestrebte Ziel der Wundsanierung durch die endoskopische Maßnahme erreicht. In keinem der Fälle kam es zu einer Komplikation durch die endoskopische Intervention.

[Wundhöhle vor und nach der Therapie]

Schlussfolgerung: Mit der Einschränkung der geringen Patientenzahl sehen wir die Nekrosektomie als eine Bereicherung des Spektrums endoskopischer Interventionsmöglichkeiten an. Somit muss bei der Indikationsstellung zur operativ chirurgischen Nekrosektomie immer auch die auch die Möglichkeit einer endoskopischen Nekrosektomie bedacht werden.