Z Gastroenterol 2008; 46 - P379
DOI: 10.1055/s-0028-1089754

Minimal invasive Video-assistierte Parathyreoidektomie(MIVAP) bei sekundärem Hyperparathyreoidismus: Unsere Erfahrungen

J Hinrichs 1, PF Alesina 1, MK Walz 1
  • 1Kliniken Essen-Mitte, Huyssen-Stiftung, Zentrum für Chirurgie und minimal-inasive Chirurgie, Essen, Germany

Einleitung: Die MIVAP ist ein akzeptiertes Verfahren zur operativen Behandlung des primärem Hyperparathyroidismus geworden. Weil durch den zentralen Zugang eine bilaterale Halsexploration problemlos möglich ist, begannen wir diese Technik auch bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyroidismus (sHPT) anzuwenden. Wir berichten in dieser einleitenden Studie über unsere Erfahrung.

Methodik: Von Juli 2006 bis Februar 2008 wurden bei uns 8 Patienten mit sHPT (6 Frauen, 2Männer) im mittleren Alter von 50±20 Jahren (Spanne: 23–78 Jahre) mit der Video-assistierten Technik operiert. Zur Lokalisationsdiagnostik wurden alle Patienten durch den operierenden Chirurgen sonographiert, in einem Fall war eine zusätzliche Sestamibi-Szintigraphie (99mTc) erfolgt. Die minimal invasive Video-assisitierte Parathyreoidektomie (MIVAP) wird mit einer einzelnen 1,5–3cm groβen Hautinzision über der Fossa jugularis, einer 30° 5mm-Optik und konventionellen Langenbeck-Retraktoren durchgeführt. Eine direkte Laryngoskopie zur Dokumentation der Stimmbandverhältnisse wurde prä- und postoperativ durchgeführt. Parathormon (PTH) wurde nach der Intubation und 20 Minuten nach Entfernung der pathologischen Nebenschilddrüsen bestimmt.

Ergebnis: Die postoperativen Serum-PTH-Werte wurden in allen Fällen normwertig. Keine Recurrensparese oder Nachblutung wurde registriert. Die MIVAP wurde siebenmal (87%) erfolgreich beendet. In einem Fall wurde die Konversion zur konventionellen Halsexploration notwendig. Die mittlere Operationszeit war 74±37 Minuten (Spanne: 45–130 Minuten). Bei sieben von acht Patienten wurden intraoperativ alle vier Drüsen identifiziert; in einem Fall wurde die linke untere Nebenschilddrüse nicht gefunden. Dieser Patient entwickelte postoperativ eine symptomatische Hypocalcaemie. Bei keinem Patienten kam es bis heute zu einem Rezidiv (Follow-up: 7 Monate, Spanne 1–20).

Schlussfolgerung: Die MIVAP stellt anscheinend ein sicheres und gut durchführbares Verfahren in der Behandlung des sekundären Hyperparathyroidismus dar. Größere Serien und vergleichbare Studien stehen noch aus, um eine endgültige Schlussfolgerungen zuzulassen.