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DOI: 10.1055/s-0028-1089745
Die Bedeutung von FATP4 in Dünndarm, Leber und Fettgewebe, untersucht an Mauslinien mit gewebespezifischer FATP4-Inaktivierung
Einleitung: Die physiologische Bedeutung von FATP4 (fatty acid transport protein 4) ist nach wie vor weitgehend ungeklärt. Das FATP4-Gen wird in vielen Geweben stark exprimiert, insbesondere auch in Dünndarm, Leber und Fettgewebe. Aus Untersuchungen an isolierten Enterozyten wurde eine essentielle Bedeutung von FATP4 für die Resorption von Fettsäuren im Dünndarm abgeleitet. Humangenetische Analysen deuten auf eine Rolle von FATP4 als Kandidatengen für das Insulinresistenzsyndrom hin. Von uns generierte Mäuse mit konstitutiver FATP4-Defizienz sterben kurz nach der Geburt; ihr Phänotyp gleicht dem Krankheitsbild der letalen restriktiven Dermopathie beim Menschen. Mit der Etablierung einer Mauslinie mit epidermisspezifischer FATP4-Defizienz gelang es uns bereits, das FATP4-Gen in der Maus zelltypspezifisch zu inaktivieren.
Ziele: Um die Funktion von FATP4 in Dünndarm, Leber und Fettgewebe in vivo näher zu charakterisieren, generierten und analysierten wir Mauslinien mit zelltypspezifischer Inaktivierung des FATP4-Gens in Enterozyten, Hepatozyten bzw. Adipozyten.
Methodik: Auf der Grundlage unserer Mauslinie mit ubiquitärer FATP4-Defizienz etablierten wir eine Mauslinie mit einem „gefloxten“, funktionell aktiven FATP4-Allel. In diese Mauslinie kreuzten wir transgene Linien mit gewebespezifischer Cre-Expression in Enterozyten (Vil-Cre), Hepatozyten (Alb-Cre) bzw. Adipozyten (AP2-Cre) ein. Mittels PCR und Southern Blot verifizierten wir die gewebespezifische Rekombination von gefloxtem FATP4-Allel zu FATP4-Nullallel. Die Mäuse mit gewebespezifischer FATP4-Inaktivierung unterzogen wir einer detaillierten morphologischen Analyse.
Ergebnis: Die von uns generierten Mauslinien mit gewebespezifischer Inaktivierung des FATP4-Gens in Enterozyten, Hepatozyten bzw. Adipozyten zeigen jeweils keinen auffälligen Phänotyp.
Schlussfolgerung: FATP4 wird in Enterozyten, Hepatozyten bzw. Adipozyten stark exprimiert, übt dort aber offenbar unter Standardbedingungen keine nicht kompensierbare essentielle Funktion aus. Detailliertere funktionelle Untersuchungen werden erforderlich sein, um die Bedeutung von FATP4 in Dünndarm, Leber bzw. Fettgewebe näher zu charakterisieren.