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DOI: 10.1055/s-0028-1089718
Einfluss von Pantoprazol in doppelter Tagesdosierung auf den Duodeno-Gastro-Ösophagealen Reflux (DGER)
Einleitung: Ein gesteigerter Duodeno-Gastro-Ösophagealer Reflux (DGER) gilt als unabhängiger Risikofaktor für einen komplizierten Verlauf der Refluxerkrankung. Dies gilt vor allem für die Entstehung einer Barrett-Schleimhaut sowie die Progression in ein Barrett-Karzinom. Es ist davon auszugehen, dass bis zu 50% der Patienten mit klinischen Beschwerden einer Refluxerkrankung einen pathologischen DGER aufweisen. Jedoch existieren derzeit keine allgemeinen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie eines gesteigerten DGER.
Ziele: Untersuchung der Effekte einer Standardtherapie mit Pantoprazol in doppelter Tagesdosierung auf den klinischen Verlauf einer Refluxerkrankung in Abhängigkeit der Ausprägung eines pathologischen DGER.
Methodik: Im Rahmen dieser Studie wurden 30 Patienten mit klinischen Beschwerden einer Refluxerkrankung und nachgewiesenem kombinierten Reflux untersucht. Unter Therapie mit Pantoprazol in doppelter Tagesdosierung (80mg/d) wurde nach 8-wöchiger Behandlungsdauer eine Verlaufskontrolle mittels pH-Metrie und Bilitec 2000 durchgeführt. Die Ausprägung der klinischen Beschwerden wurde vor und unter Therapie mittels Fragebogen erhoben.
Ergebnis: Unter Therapie mit Pantoprazol konnte der DGER signifikant reduziert werden (Absorption >0,14 vor Therapie im Mittel 21,3%, unter Therapie 5,6% der Untersuchungszeit). 15 Patienten (50%) zeigten unter Therapie einen persistierenden, pathologischen DGER. Im Gegensatz hierzu konnte der saure Reflux bei 27 Patienten (90%) normalisiert werden. Alle Patienten berichteten über eine Verbesserung der klinischen Symptomatik. Ein pathologischer DGER unter Therapie war jedoch assoziiert mit einer größeren Ausprägung der Symptome Sodbrennen und nächtlichem Husten im Vergleich zu den Patienten mit einer Befundnormalisierung.
Schlussfolgerung: Unter Therapie mit Pantoprazol in doppelter Tagesdosierung kann ein pathologischer DGERD signifikant reduziert werden. Jedoch ist lediglich mit einer Befundnormalisierung bei 50% der Patienten auszugehen. Folglich sollten vor allem Patienten mit persistierenden klinischen Beschwerden unter säuresuppressiver Therapie einer Bilitec-Untersuchung zugeführt werden.