Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0028-1089708
Atypische und typische Symptomatik der gastroösophagealen Refluxkrankheit: Stellenwert der kombinierten ösophagealen pH-Impedanzmessung
Einleitung: Die objektive Beurteilung von atypischen Symptomen bei Verdacht auf gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist problematisch. Der Stellenwert der kombinierten ösophagealen pH-Impedanzmessung (pH-MII) im Vergleich zu klassischen Verfahren ist noch nicht klar etabliert.
Patienten und Methoden: 106 konsekutive Patienten (37 Frauen) mit Verdacht auf GERD wurden mittels Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD), ösophagealer 24h-pH-Metrie und kombinierter 24h-pH-Impedanzmessung untersucht. Je nach klinischem Erscheinungsbild erfolgte eine Unterteilung in 3 Gruppen: ausschließlich atypische Symptome (n=32, Gruppe I), kombiniert atypische und typische Symptome (n=56, Gruppe II), und ausschließlich typische Symptome (n=18; Gruppe III).
Ergebnisse: In den Gruppen I bis III fand sich eine makroskopische Ösophagitis in 37.5%, 69.6% und 83.3% (p=0.001), eine pathologische ösophageale pH-Metrie in 31.3%, 60.7% und 72.2% (p=0.006) und eine positive pH-MII in 46.9%, 57.1% und 55.6% (ns). Kumulativ (ÖGD, pH-Metrie und pH-MII) ergaben sich pathologische Ergebnisse in 71.9%, 94.6%, and 100% (p=0.001). Die pH-MII erhöhte die diagnostische Sensitivität von ÖGD und pH-Metrie um 21.9%, 12.5%, and 0% in den Gruppen I, II und III (p=0.088).
Schlussfolgerung: Der diagnostische Mehrwert der pH-MII ist bei Patienten mit atypischer Symptomatik am höchsten. Die Untersuchung ist als sinnvolle zusätzliche diagnostische Maßnahme für diese GERD-Untergruppe zu betrachten.