Z Gastroenterol 2008; 46 - P329
DOI: 10.1055/s-0028-1089704

PEG in Direkt-Punktionstechnik: Fortschritte bei Ernährung von Tumorpatienten

U Hügle 1, S Aymaz 1, A Dormann 1
  • 1Kliniken Köln/Holweide, Köln, Germany

Grundlagen: Die Methode der Wahl für den Erhalt der enteralen Ernähung ist die PEG (Perkutane, endoskopische Gastroenterostomie). Bei den meisten Patienten kann diese mittels Fadendurchzugsmethode angelegt werden. Bei Vorliegen einer Stenose im Pharynx oder Ösophagus muss eine Direktpunktionstechnik angewendet werden. Das patentierte Pexactâ System (Fresinius) beinhaltet ein Nahtset für die Gastropexy und ein Trocar mit abziehbarer Ummantelung. Dieses erlaubt die Anlage einer 15Fr Ballonsonde direkt durch die Bauchwand unter endoskopischer Kontrolle. Verbleibt die Sonde länger als 4 Wochen, sollte aufgrund der Haltbarkeit auf ein Zweitsystem mittels Seldinger-Technik gewechselt werden.

Methodik: Zwischen 1.1999 and 6.2007 wurden 127 Patienten (Durchschnittsalter 60,6 Jahre) mittels dieser Methode behandelt. Die primäre Anlage einer Ernährungssonde mittels Fadendurchzugsmethode war nicht möglich und eine Introducer-PEG wurde nach Anfertigung zweier Gastropexienähte unter sterilen Bedingungen angelegt. Bei nahezu allen Patienten handelte es sich um Tumorpatienten (95%), insbesondere Patienten mit Oropharynx-, Pharynx- und Ösophagus-Karzinomen. Nach erfolgreicher Gastropexie und Punktion des Magens durch ein Trocar konnte eine Ballonsonde eingeführt, geblockt und die Ummantelung des Trocars von außen entfernt werden. Die Ernährung über die Sonde konnte nach 4 Stunden begonnen werden. Erfasst wurden neben den Einschlusskriterien Erfog und Komplikationen innerhalb der ersten 180 Tage, insbesondere Infektionen.

Ergebnisse: Die Sonde konnte bei allen Patienten erfolgreich angelegt werden. Während der Nachbeobachtungszeit traten eine geringe Anzahl von Komplikationen auf. Grad I Infektionen (Lokalmaßnahmen ausreichend) wurden bei 4,3% behandelt, bei 5 Patienten war eine antibiotische Therapie notwendig (Grad II). Bei einem Patienten lösten sich die Gastropexie-Nähte innerhalb der ersten 24 Stunden. Er entwickelte eine Peritonitis mit akutem Abdomen. Nach chirurgischer Anlage und systemischer, antibiotischer Therapie gestaltete sich der weitere Verlauf komplikationslos. Bei den meisten Patienten wurde die erste Sonde mittels Seldinger-Technik auf ein Zweitsystem gewechselt (81,7%).