Z Gastroenterol 2008; 46 - P328
DOI: 10.1055/s-0028-1089703

Patienten mit gastroösophagealer Refluxerkrankung haben häufig gastrointestinale Begleitsymptome

H Neumann 1, K Mönkemüller 1, A Kandulski 1, P Malfertheiner 1
  • 1Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Germany

Einleitung: Die gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD), das Colon irritabile („irritable bowel syndrome“, IBS) und die funktionelle Dyspepsie (FD) haben eine hohe Prävalenz in der Bevölkerung. Deshalb geht man von einer gehäuften Überlappung dieser Erkrankungen aus, insbesondere in der Subgruppe der Patienten mit einer nicht-erosiven Form der Refluxerkrankung (NERD).

Ziel: Untersuchung der Häufigkeit von IBS- und FD-Symptomen bei Patienten mit NERD, ERD (erosive Refluxerkrankung) sowie einem Barrett Ösophagus (BE).

Methodik: Prospektiv wurden 71 Patienten die sich in unserer Ambulanz aufgrund von Refluxbeschwerden vorgestellt hatten untersucht. Entsprechend der Montreal Klassifikation der GERD hatten von diesen 33 eine NERD, 25 eine ERD sowie 13 Patienten einen BE. Alle Patienten mit NERD und ERD hatten typische Refluxsymptome welche anhand eines validierten Fragebogens (RDQ) erfasst wurden. Die Diagnose der FD und des IBS erfolgte entsprechend den Rom III Kriterien.

Ergebnis: IBS-Symptome (Blähungen, Bauchschmerzen, Obstipation und Durchfall) waren bei Patienten mit NERD (54,6%, 63,6%, 21,20%, 24,2%) gegenüber Patienten mit ERD (48,0%, 44,0%, 12,0%, 20,0%,) und BE (53,9%, 23,10%, 15,4%, 23,1%) erhöht. Weiterhin gaben Patienten mit einer NERD häufiger FD-Symptome an im Vergleich zu denen mit einer ERD oder einem BE, jedoch erreichte keine dieser Veränderungen das statistische Signifikanzniveau.

Schlussfolgerung: Patienten mit GERD weisen häufig gastrointestinale Symptome des IBS und der FD auf. NERD-Patienten zeigen gegenüber Patienten mit ERD und Barrett kein signifikant gehäuftes Auftreten dieser Symptome.