Granulozyten- und Monozyten-Adsorptionsapherese bei Patienten mit steroidabhängiger Colitis ulcerosa

Einleitung: Die Granulozyten- und Monozytenadsorptionsapherese (GMCAP) wurde mehrfach in Studien erfolgreich zur Therapie der Colitis ulcerosa eingesetzt. Wesentlicher Vorteil gegenüber der Gabe von Immunsuppressiva sind die minimalen Nebenwirkungen.

Ziele: Analysiert werden sollte der Therapieerfolg bei Patienten mit chronisch aktiver steroidabhängiger Colits ulcerosa, bei denen Azathioprin nicht wirksam war.

Methodik: In die Untersuchung wurden 44 Patienten mit einer klinisch, endoskopisch und histologisch gesicherten Colitis ulcerosa eingeschlossen. Bei allen Patienten lag eine chronisch aktive steroidabhängige Colitis ulcerosa vor, wobei Azathioprin nicht wirksam war oder wegen Nebenwirkungen nicht gegeben werden konnte. Die GMCAP (Adacolumn, Otsuka Parmaceutical Co., Japan) erfolgte jeweils über 5 Wochen einmal wöchentlich. Anschließend wurde das Prednisolon reduziert und abgesetzt. Vor und nach der Therapie wurden Coloskopien durchgeführt.

Ergebnis: Bei 29 von 44 Patienten konnte mit der Apheresetherapie eine Remission (CAI < 4) in Woche 7 nach Behandlungsbeginn erzielt werden. Mit der Remission verbunden war eine Reduktion des endoskopischen Index. Die Remissionszeit betrug bei 34% der Patienten länger als 6 Monate. An Nebenwirkungen zeigte sich lediglich vereinzelt eine transiente Hypotension. Die Leukozytenzahlen waren nach der Apherese nur kurzzeitig geringgradig reduziert ohne signifikante Veränderungen der Erythrozyten.

Schlussfolgerung: Unsere Daten belegen einen therapeutischen Effekt der GMCAP bei Patienten mit chronisch aktiver steroidabhängiger Colitis ulcerosa nach Versagen einer Azathioprintherapie. Zur Remissionserhaltung müssten die Patienten 2–3 Apheresezyklen im Jahr erhalten.