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DOI: 10.1055/s-0028-1089533
Fäkale Tumor-M2-Pyruvatkinase: ein potentieller Marker für die Unterscheidung zwischen chronischer Pankreatitis und Pankreaskarzinom
Einleitung: Die Tumor-M2-Pyruvatkinase (PK) ist ein Tumormarker, der zurzeit als möglicher Screeningparameter für das kolorektale Karzinom untersucht wird. Die PK ist ein Schlüsselenzym des Glukosestoffwechsels. Tumorzellen exprimieren ein Isoenzym der PK, die sogenannte Tumor-M2-PK. Die chronische Pankreatitis ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms assoziiert und die Unterscheidung zwischen beiden Krankheitsentitäten ist oft schwierig.
Zielsetzung: Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Tumor-M2-PK im Stuhl und Plasma bei Patienten mit einem Pankreaskarzinom und mit chronischer Pankreatitis (CP) zur Prüfung, ob dieser Marker eine Unterscheidung der beiden Kranheitsentitäten erlaubt.
Methodik: Bei 114 Patienten (47 Patienten mit gesichertem Pankreaskarzinom, 39 Patienten mit chronischer Pankreatitis und 28 Patienten ohne Pankreaserkrankung) wurde die Konzentration der Tumor-M2-PK im Stuhl und Plasma bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte durch den Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse: Die mittlere Konzentration der Tumor M2-PK im Stuhl von Patienten mit einem Pankreaskarzinom war mehr als 2,5-fach zu Patienten mit CP erhöht (57,8 U/ml vs. 20,9 U/ml) (p=0,07). Beide Patientengruppen zeigen signifikant erhöhte mittlere Konzentrationen der fäkalen Tumor-M2-PK im Vergleich zu Pankreasgesunden (2, 67 U/ml, p<0,05). Im EDTA-Plasma wurde kein relevanter Unterschied der mittleren Tumor-M2-PK-Konzentrationen von Patienten mit Pankreaskarzinom und chronischer Pankreatitis festgestellt (289,3 U/ml vs. 225,8 U/ml). Im Vergleich zu pankreasgesunden Patienten war die mittlere Tumor-M2-PK nicht signifikant erhöht (50,7 U/ml; p=0,1 bzw. p=0,16).
Schlussfolgerung: Die mittlere Konzentration der fäkalen Tumor M2-PK bei Patienten mit Pankreaskarzinom ist im Vergleich zu Patienten mit CP erhöht. Die Bestimmung der fäkalen Tumor M2-PK könnte bei der Unterscheidung zwischen chronischer Pankreatitis und einem Pankreaskarzinom in klinisch unklaren Fällen einen Beitrag leisten.