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DOI: 10.1055/s-0028-1089523
Akute Pankreatitis: Epidemiologischer Trend in Deutschland
Einleitung: Außerhalb von Deutschland haben neuere Untersuchungen eine Zunahme der biliärbedingten und eine Abnahme der alkoholinduzierten akuten Pankreatitis (AP) in den letzten Jahrzehnten gezeigt. Ziel dieser Studie war es festzustellen, ob es in Lüneburg, einem populationsbasiertem Gebiet in Norddeutschland, einen ähnlichen Trend in den letzten 20 Jahren gibt.
Methodik: Diese Studie umfasst 609 Patienten, die mit einer ersten AP von 1987–2006 im Städtischen Klinikum Lüneburg stationär aufgenommen wurden. Die Häufigkeit einer akuten Pankreatitis wurde in 5-Jahresabschnitten zusammengefasst und auf die Weltbevölkerung umgerechnet.
Ergebnisse: Innerhalb der letzten 20 Jahre betrug die „age-standardized rate“ (ASRW) der AP pro Jahr und 100.000 Personen bei Männern 16,0 und bei Frauen 10,2. Insgesamt und auch nach Auftrennung in die ätiologischen Subgruppen bestand kein Unterschied im Laufe der Jahre.
Im Gegensatz dazu nahm der Schweregrad der Erkrankung ab. Von 1987–1991 zu 2002–2006 verringerte sich der Anteil der Patienten mit einem Ranson Score ≥3 von 33% auf 20% (p=0,0009), die Indikation zur Nekrosektomie/Resektion von 3,4% auf 1,1% (p=0,10) und der Anteil der Patienten mit nekrotisierender AP, Organversagen und tödlichem Ausgang von 19% auf 9% (p=0,002).
Schlussfolgerung: Abweichend von anderen Ländern in Europa, nahm in Deutschland in den letzten 20 Jahren die Häufigkeit der AP nicht zu, dagegen sank der Schweregrad der Erkrankung signifikant.