RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0028-1089477
Transiente Elastographie (Fibroscan ®) zum Nachweis der Leberfibrose/zirrhose: Erste prospektive Untersuchung an Patienten mit alkoholischer Lebererkrankung
Einleitung: Die transiente Elastographie (Fibroscan®; Echosens, Paris) ist eine neue nicht-invasive Methode zur Messung der Lebersteifheit. Bisher fehlen prospektive Daten an Patienten mit einer alkoholischen Lebererkrankung (ALE), der häufigsten Lebererkrankung in der westlichen Welt. Auch wurde noch nicht untersucht, ob starke Transaminasenerhöhungen die Messungen an Patienten mit einer ALE verfälschen können.
Ziele: Die prospektive Evaluierung des Fibroscan zum Nachweis der Leberfibrose in Patienten mit ALE.
Methode: In 80 Patienten mit ALE (Alkoholkonsum >60g/Tag, Fibroscescore F1-F4) wurde der Fibroscan prospektiv verglichen mit den histologischen Scores nach Kleinert and Chevallier, der quantitiaven Morphometrie basierend auf Siriusrot-Färbung und dem APRI Score. Andere Lebererkrankungen wie HCV, AIH, NASH und HBV wurden ausgeschlossen. Zusätzlich wurde an ausgewählten Patienten die Rolle erhöhter Transaminasen auf dem Boden einer ALE durch sequentielle Fibroscan Messung an den Tagen 1 und 5 nach Alkoholentgiftung bestimmt.
Ergebnisse: FibroScan Werte reichten von 3.0 bis 75.0 kPa (median, 20.1 kP). Cut-off Wert für F3/F4 Stadien war 8.9 kPa mit einer Sensitivität von 90.9% und einer Spezifität von 89.9%. Die „areas under the receiver operating characteristic“ (ROC) Kurven von FibroScan, Morphometrie, und APRI Werten waren 0.92, 0.86 und 0.49 für die Stadien F3/F4. Die Spearman-Rank-Korrelationskoeffizienten für Fibroscan, Morphometrie und APRI waren 0.62 (p<0.01), 0.54 (p<0.01) und 0.1. Eine bessere Korrelation bestand sogar zwischen Fibroscan und Morphometrie (0.75, p<0.01). Ein Patient mit klinischen, sonographischen und laborchemischen Zeichen einer Leberzirrhose wurde vom Fibroscan klar als > F3 erkannt, obwohl die Histologie eine F1 Stadium diagnostizierte. Transaminasen bis <500mg/dl hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Fibroscan Messung.
Schlussfolgerung: Der FibroScan ist eine einfache und effektive Methode zum Ausschluss und zur Diagnose der Fibrosestadien F3/F4 bei Patienten mit ALE unabhängig von der initialen Transaminasenhöhe. Zusätzlich erlaubt der Fibroscan die Diagnose einer Leberzirrhose in Patienten, die histologisch unterschätzt wurden.