Z Gastroenterol 2008; 46 - P053
DOI: 10.1055/s-0028-1089429

Promoterpolymorphismen der Matrix Metalloproteinasen (MMP)-1, MMP-3 und MMP-9 sind nicht mit dem Fibrosestadium bei Patienten mit chronischer Hepatitis C Infektion assoziiert

S Eisele 1, CH Österreicher 2, E Patsenker 3, V Schneider 1, F Stickel 3
  • 1Klinikum München-Großhadern, Ludwig-Maximilian-Universität, München,Germany
  • 2University of California, Department of Medicine, San Diego, United States of America
  • 3Universität Bern, Institut für Klinische Pharmakologie, Bern, Switzerland

Einleitung: Die Leberfibrose ist Folge eines Missverhältnisses aus erhöhter Produktion extrazellulärer Matrix (EZM) und deren verminderten Abbau. Matrix Metalloproteinasen (MMPs) wirken der Fibroseentstehung entgegen. Eine polymorphe funktionelle genetische Variation der MMP-kodierenden Gene könnte zu der erheblichen interindividuellen Variabilität der Fibroseentstehung beitragen. Kürzlich wurde eine Assoziation zwischen MMP-1 und MMP-9 Promoterpolymorphismen und fortgeschrittener Leberfibrose bei asiatischen Patienten mit chronischer Hepatitis C (CHC) gezeigt. Ziel unserer Studie war es, eine mögliche Assoziation von MMP-1, -3, und -9 Polymorphismen bei kaukasischem Patienten mit CHC zu ermitteln.

Methodik: 293 unbehandelte Patienten mit CHC wurden leberbiopsiert und histologisch bezüglich Aktivität und Fibrose nach METAVIR beurteilt. Alle Patienten wurden für die Polymorphismen MMP-1 (-1607; 1G/2G), MMP-3 (-1171 5A/6A) und MMP-9 (-1562; C/T) mittels Restriktionsfragment-Längenpolymorphismus (RFLP) und Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus-Analyse (SSCP) genotypisiert. Die mRNA-Expression von MMP-1, -3 und -9 wurde aus Leberbiopsien von 77 Patienten mittels RT-PCR quantifiziert und mit den jeweiligen MMP-Genotypen korreliert.

Ergebnisse: Histologisch fand sich bei 101 (34.5%) Patienten ein Fibrosestadium F0/F1, bei 77 (26.3%) ein Stadium F2 und bei 115 (39.2%) ein Stadium F3/F4. Die Verteilung der MMP-1, -3 und -9 Genotypen befand sich für die Gesamtkohorte im Hardy-Weinberg-Equilibrium. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede für MMP-1, -3 und -9 Genotyp-Verteilung und Allelfrequenz bezüglich Fibrosestadium. Keiner der untersuchten MMP-Promoterpolymorphismen zeigte eine genotypassoziierte Gentranskription. Gemäß univariater Analyse waren Patienten im Stadium F3/F4 signifikant älter, hatten eine längere Krankheitsdauer, einen höheren Körpermassen-Index und erhöhten Alkoholkonsum. Nach multivariater Analyse wurden lediglich Alter und Dauer der HCV-Infektion als unabhängige Risikofaktoren für ein Fibrosestadium F3/F4 identifiziert.

Schlussfolgerungen: Unsere Daten machen eine relevante Rolle genetischer MMP-1, -3 und -9 Polymorphismen bei der Fibroseentstehung in CHC Patienten unwahrscheinlich.