Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_04_46
DOI: 10.1055/s-0028-1089317

Ist HPV-Status sicherer als Histologie zur Beurteilung des Resektionsrandes nach LLETZ?

J Herrmann 1, A Grau 1, M Dürst 1, M Gajda 2, IB Runnebaum 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Jena, Abteilung Frauenheilkunde, Jena
  • 2Universitätsklinikum Jena, Institut für Pathologie, Jena

Fragestellung: Die R1-Konisation ist aufgrund der HPV Persistenz Risikofaktor für Persistenz/Rezidiv der Dysplasie. Mit dem postoperativen HPV-Status kann untersucht werden, wie häufig bei R1-Resektion tatsächlich noch HPV infizierte Zellen vorhanden sind und damit eine non in sano Resektion vorliegt.

Methodik: Von 01/1996–03/2007 wurden 938 Konisationen an der UFK Jena hinsichtlich R- Klassifikation, prä- sowie postoperativem HPV-Status ausgewertet. Von den R1- konisierten Patientinnen wurden diejenigen mit prä- und postoperativ positivem HPV-Status ermittelt.

Ergebnisse: Bei 163/938 (17,4%) war der HPV-Status erhoben. Die Histologie ergab bei 23/163 (14%) R1. Drei Monate nach Konisation waren 2/23 (8,7%) der R1-Patientinnen HPV hr-positiv. 29 (17,8%) der R–0 konisierten Patientinnen waren 3 Monate postoperativ HPV high risk positiv.

Schlussfolgerung: Die mit 8% geringe Rate HPV-high risk positiver Patientinnen mit R1 und die hohe Rate HPV high risk positiver Patientinnen mit R0 stellt die Wertigkeit der histologischen Beurteilung des Schnittrandes nach Schlingenkonisation zur Disposition. Der HPV-Test als Marker für eine R1-Resektion 3 Monate nach Konisation erscheint sensitiver.