Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_04_22
DOI: 10.1055/s-0028-1089250

Monozygote, monochoriale Drillingsschwangerschaft- Kasuistik mit Literaturübersicht

M Pfann 1, S Sabus 1, M Anetseder 1, K Kraeker-Ruhland 1, J Hamann 1, T Fischer 1
  • 1Frauenklinik,Krankenhaus Landshut-Achdorf, Landshut

Einleitung: Eine monochoriale, monozygote Drillings-Grav. ist ein seltenes Ereignis (1: 10 Mill.–1: 200 Mill.). Bereits bei monochorialen Gemini-Grav. bestehen bei nahezu allen Plazenten Gefäßanastomosen (feto-fetales Transfusionssyndrom, FFTS: 10–20%). Bei monochorialen Drillingsplazenten muss mit einem höheren Risiko des FFTS gerechnet werden. Häufig wird über die Möglichkeit der Reduktion (Fetozid mit cord ligation, cord coagulation) aufgeklärt, selten auch über Abruptio.

Kasuistik: Die 38-jährige Pat.(GII/PI, Z.n. Sectio) stellt sich mit 21+5 SSW mit einer sonographisch nachgewiesenen monochorialen triamnialen Drillings-Grav. vor (spontane Konzeption ohne assistierte Reproduktion oder ovarielle Stimulation. (NB: tiefe Plaz. mit 7 cm gr. Chorangiom). Alle Feten sind zeitgerecht entwickelt, kein Hinweis für FFTS. Es kommt auch im weiteren Verlauf zu keinen mütterlichen oder fetalen Komplikationen. Die Feten entwickeln sich konkordant ohne Anzeichen des FFTS (wöchentlicher Doppler, Sono).

32 +5 SSW: pr. Sectio (Gewicht: I: 1490g, II: 1610g, III: 1760g, keine Anämie). Die Plazenta wird röntgenologisch (mit Kontrastmittelfüllung) und histologisch untersucht.

Schlussfolgerung: Die monochoriale Drillings-Grav. nach spontaner Konzeption wird sehr selten beobachtet. Das mütterliche und fetale Risiko wird als besonders hoch angegeben, die Beratung führt in vielen Fällen zur Reduktion oder zum Abbruch der Schwangerschaft.

In unserem Fall wird über eine unkomplizierte Entwicklung seitens der Mutter und der Kinder berichtet. Durch engmaschige Kontrollen in Zusammenarbeit von Klinik und Praxis wurde die Schwangerschaft bis in die 33. SSW mit gutem maternalen und neonatalen Outcome gebracht.