Einleitung: Die Behandlung der primären postpartalen Uterusatonie erfolgt durch uterotonische Medikamente und manuelle Kompression. Nicht mit konservativen Mitteln zu behandelnde primäre postpartale Uterusatonien (PPU) stellen hochakute, lebensbedrohliche Zustände dar, die einer sofortigen Intervention bedürfen. Material und Methoden: Wir haben eine Literaturrecherche der letzten 10 Jahre zu Behandlungskonzepten der PPU durchgeführt und unsere Erfahrung mit uteruskomprimierenden Nähten mit der aktuellen Literatur verglichen. Ergebnisse: Neben der Ligatur zuführender Uterusarterien stellt die Notfall-Hysterektomie die ultima ratio zur Behandlung der PPU dar. Innerhalb der letzten 10 Jahre wurden weiterhin 7 Nahttechniken zur Uteruskompression beschrieben. Insgesamt wurden 186 Patientendaten publiziert, wobei eine Erhaltung der Gebärmutter in 94,1% (175/186) der Fälle möglich war. Insgesamt wurde über 21 Geburten nach diesen Ereignissen berichtet. Diskussion: Eine suffiziente, fertilitätserhaltende Maßnahme im Falle einer primären postpartalen Uterusatonie kann durch die Anwendung von Kompressionsnähten der Gebärmutter erfolgen. Die publizierten Daten zeigen, dass postoperative Komplikationen selten sind und das Austragen von Schwangerschafen möglich ist. Somit stellen Kompressionsnähte ein relativ neues Behandlungskonzept zur Vermeidung einer Notfall-Hysterektomie im Falle von PPU dar.
Hysterektomie - Kompressionsnähte - Primäre postpartale Uterusatonie - U-Nähte