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DOI: 10.1055/s-0028-1089120
Sonographische Diagnose fetaler Tumoren–zwei Fälle mit Neuroblastom
Einleitung: Neuroblastome gehören zu den zweithäufigsten bösartigen Tumoren im Kindesalter. Inzidenz 1: 5000. Das 5-Jahres-Überleben variiert zwischen 30% (Stadium 4) und 95% (Stadium 1 und 2). Die Diagnose erfolgt per Ultraschall, MRT oder CT. In den Frühstadien häufig zufällige Diagnose, in den fortgeschrittenen Stadien Diagnostik abhängig von Beschwerden und Lokalisation. Eine pränatale Diagnosestellung ist sehr selten.
Methode: Wir zeigen zwei Fälle pränatal sonographisch diagnostizierter Tumore. Postpartale Diagnose: Neuroblastom Stadium 4S.
Ergebnisse: Fall 1: 39 jährige II g I p mit fraglichem Lungenbefund in der 32+1 SSW. Sonographisch echoreicher Befund von ca. 3 cm und positiver Flow. V.a. Lungensequester DD: CAML. Größenprogredienz und Veränderung der Echogenität. In der 38+1 SSW Metrik 4,7 cm. Befund wölbte sich nun in die Haut vor und zeigte keinen Bezug zur Lunge, Diagnoseänderung: V.a. Neuroblastom. Geburt in der 39+4 SSW. Postpartal respiratorische Verschlechterung, Intubation zur Diagnostik und OP. Hemilamektomie am 1. postpartalen Tag und Dekompression des Rückenmarks in Höhe BWK 5–12.
Fall 2: 32 jährige IV g I p in der 37+6 SSW mit zystisch solidem Tumor zwischen der rechten Niere und Leber. Metrik ca. 4,2 cm, geringe Perfusion, keine hämodynamischen Auffälligkeiten. Keine Größenprogredienz. Geburt in der 41. SSW. OP des Befundes am 7. postpartalen Tag und Entfernung des TU in toto. Das Kind hat seit 7/2005 bereits 2 Rezidive.
Schlussfolgerung: Neuroblastome sollten in der Neonatalperiode zeitnahe behandelt werden. Stadium 4S Neuroblastome können auch spontan regredieren oder mit einer milden Chemotherapie behandelt werden zur Induktion einer Regression.
Neuroblastom - pränatal