Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_02_44
DOI: 10.1055/s-0028-1088967

Bestimmung der fetalen Urinproduktion mittels 3-D Sonographie bei normaler und reduzierter Fruchtwassermenge

W Stein 1, S Ibishi 1, S Ibishi 2, J Marschke 3, G Emons 4
  • 1Universitätsfrauenklinik Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen
  • 2Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • 3Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • 4Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen

Einführung und Fragestellung: Die Regulation der Fruchtwassermenge ist ungeklärt. Es sollte geprüft werden, ob eine reduzierte Fruchtwassermenge mit einer verminderten Urinproduktion korreliert.

Material und Methodik:

Die Bestimmung der fetalen Urinproduktion bei normaler und reduzierter Fruchtwassermenge wurde bei 25 Feten ab der 37+0 SSW vorgenommen. Mittels 3-D Ultraschall wurde das Blasenvolumen über 30 Minuten im dreiminütigem Abstand erfasst und über die Volumenänderung die gebildete Urinmenge berechnet. Die fetale Nierenretentionsparameter β2-Mikroglobin und Cystacin C wurden aus postpartal gewonnenem Nabelvenenblut bestimmt. Die sonographische Untersuchung wurde vor einer elektiven Schnittentbindung bzw. geplanter Geburtseinleitung durchgeführt.

Ein Oligohydramnion und normale Fruchtwassermenge wurden anhand des Amnionfluidindex von ≤ 4 vs. als 10–12 definiert.

Ausschlusskriterien waren: vorzeitiger Blasensprung, Fehlbildungen, Mehrlingsschwangerschaft und unzureichende sonographische Untersuchungsbedingungen.

Ergebnisse: Die fetale Urinproduktion unterschied sich nicht signifikant und betrug bei Oligohydramnion (n=10) 15,6ml/std. (Spannweite 9–26ml/std.) und bei normaler Fruchtwassermenge (n=15) 14,8ml/std. (8–39ml/std.). Ebenfalls waren das mittlere Cystacin C 1,69 vs. 1,64 und das mittlere β2-Mikroglobin 3,63 vs. 3,1 nicht signifikant verschieden.

Schlussfolgerung: Unterschiedliche Fruchtwassermengen können in dieser vorläufigen Studie keiner unterschiedlichen fetalen Urinproduktion zugeordnet werden.