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DOI: 10.1055/s-0028-1088917
Konzept des funktionellen Beckenbodentrainings als primäre konservative Therapieoption und praeoperative Massnahme – Sicherung der Beckenbodenrekonstruktion durch Schulung und Kräftigung der Muskelfunktion praeoperativ
Physiotherapie ist gemäß der Leitlinien der Behandlung von Inkontinenz eine wichtige konservative Maßnahme. Deshalb sind die Therapieziele nicht nur auf „Training“ fokussiert, sondern liegen im Bereich der Verhaltensmodifikation, Kräftigung und Wahrnehmungsschulung. Postoperativ macht man sich die Effekte der motorischen Bahnung und des motorischen Lernens zunutze, welche praeoperativ gebahnt wurden. Es hat sich als positiv abgezeichnet die Frauen praeoperativ mit Pessaren oder Pro Dry Tampons zu versorgen, um als Ausgangssituation eine anatomisch annähernd korrekte Situation zu erreichen, um die Dehnung der Beckenbodenmuskulatur zu vermeiden. Es ergeben sich u.a. folgende Maßnahmen:
Praeoperativ: 1. Miktions/Defäkationsverhalten, 2. Vermeidungsstrategien bei Fehlverhalten und Funktionsstörungen, 3. Atemschulung, 4. Muskelfunktionsprüfung, 5. lokale Wahrnehmung, 6. Koordination Beckenboden und Atmung, 7. Integration des Beckenboden in den Alltag, 8. Hilfsmittel, 9. Muskeltraining von Kraft, Ausdauer und Koordination,10. Verhaltensstrategien postoperativ
Postoperativ: 1. Wahrnehmungsschulung, 2. Atemschulung, 3. Miktions-, Defäkationsverhalten,4. Beckenbodenentlastende Positionen und Verhaltenstraining, 5. Elektrostimulation und Biofeedback nach ärztlicher Rücksprache, 6. Schmerztherapie, 7. Entstauende Maßnahmen, Thromboseprophylaxe, 8. phasenadaptiertes Beckenbodentraining entsprechend den Wundheilungsphasen
Beckenbodenrekonstruktion - Biofeedback - Funktionelles Beckenbodentraining - ganzheitliches Therapiekonzept